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Chemiefreie Wasseraufbereitung Sonntag, 15.05.2016

Die umweltschonende Aufbereitung von Prozesswasser mittels UV- Strahlung ist Gegenstand des Forschungsprojekts „Eco-UV", das die EU mit 3,9 Mio. Euro im Programm „Horizon 2020“ fördert.

UV Strahlung wird unter anderem bereits in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt: Die kurzwellige Strahlung kann die Keimzahl in kurzer Zeit deutlich reduzieren – ganz ohne chemische Zusatzstoffe. Ziel des EU-Projekts „Eco-UV“ mit Partner aus Industrie und Wissenschaft ist es, eine innovative UV-Technologie zur Wasseraufbereitung – von der Entkeimung von Trinkwasser bis zur Entgiftung von Prozesswasser aus der Industrie – zu entwickeln.

Ingenieure des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickeln dafür effiziente quecksilberfreie UV-Strahler und langlebige Betriebselektronik. Hohe Energieeffizienz und lange Lebensdauer des UV-Strahlers werden wesentliche Merkmale des neuen Systems sein. Die Ingenieure des KIT entwickelten hierzu ein Vorschaltgerät für eine Lampe  mit Siliziumkarbid als Halbleitermaterial das eine sehr hohe Leistungsdichte ermöglicht.

Das Projekt wird die neue UV-Strahler-Technologie unter realen Anwendungen und vollständig erproben – mit Blick auf langfristige Stabilität, Alterungseffekte und Dosis-Wirkungs-Beziehung. Die am KIT entwickelten Strahler werden in eine Anlage des britischen UV-Systemherstellers Hanovia (Gesamtkoordinator) integriert. Die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT übernimmt das Monitoring und die Zertifizierung der Systeme, das schwedische Umweltforschungsinstitut IVL erstellt eine vollständige Lebenszyklus-Bewertung von Kosten und Nutzen für die Umwelt im Vergleich zu herkömmlichen UV-Technologien. So sollen für verschiedene Endbenutzer-Anwendungen Testprotokolle abgeleitet werden, die als Grundlage für eine zukünftige standardisierte Validierung für UV-Anwendungen in der EU dienen können.


14.5.16
AK