PA aus Holzabfall Mittwoch, 19.10.2016
Biobasierte Kunststoffe umweltfreundlich produzieren
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und
Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart, haben ein Verfahren für
die Umwandlung von Terpenen, sprich Reststoffen der
Cellulosegewinnung aus Holz, zu Biotensiden, biobasierten
Epoxiden oder Monomeren für besonders schlagfeste,
kältestabile Polyamide entwickelt, das auf der K Messe in
Düsseldorf vorgestellt wird.
Die Polyamide aus
den terpenbasierten Monomeren Campherlactam und Caranlactam
weisen aufgrund ihrer amorphen Eigenschaften eine hohe
Transparenz auf. Aus den biobasierten Polyamiden lassen sich
aber auch Produkte wie Folien, Textilien oder Klebstoffe
herstellen.
Terpene sind ein nachwachsender
Rohstoff, der als Abfallstoff der Zellstoffproduktion, aber
auch in der Fruchtsaftindustrie in großen Mengen anfällt.
Entsprechende Verbindungen können aus fossilen Grundstoffen
nur sehr aufwändig hergestellt werden. Die besondere
Terpen-Struktur ermöglicht es, Polyamide mit speziellen
Eigenschaften, wie hohe Transparenz, herzustellen. Hierfür
müssen die Terpene chemisch modifiziert werden. Durch
Oxidation wird eine sogenannte Carbonylgruppe eingeführt,
die in einer weiteren Reaktionsstufe zu einem Lactam, dem
Monomerbaustein für Polyamide, umgesetzt werden kann. Auch
hier zeigt das Fraunhofer-Verfahren Vorteile: Es sind
weniger Syntheseschritte als üblicherweise erforderlich.
Bislang werden die biobasierten Kunststoffe noch
im Labormaßstab hergestellt. Ziel ist es, das Verfahren in
den Produktionsmaßstab zu überführen.
Foto: ©
Fraunhofer IGB - Verschiedene Rohstoffe als Grundbausteine
für Kunststoffe.
19.10.2016/KK