Millimeter dick, endlosfaserverstärkt Dienstag, 28.03.2017
Großflächige Strukturbauteile lassen sich mit Hilfe endlosfaserverstärkter thermoplastischer Verbundhalbzeuge besonders dünn und leicht konstruieren.
Gleichzeitig können sie direkt mit zahlreichen Funktionen ausgestattet werden. Das zeigt das Beispiel einer neuen, nur einen Millimeter dicken Modulträgerplatte für das S-Klasse Cabrio von Mercedes-Benz. Auf dieser sind diverse Steuergeräte untergebracht. Die Platte wird im Hybrid Moulding-Verfahren gefertigt. Zum Einsatz kommt dabei das endlosglasfaserverstärkte Polyamid 6-Verbundhalbzeug Tepex dynalite 102-RG600(2)/47 % von der LANXESS-Tochtergesellschaft Bond-Laminates GmbH mit Sitz in Brilon.
Die rund 0,5 Meter mal 0,5 Meter große Modulträgerplatte
sitzt unterhalb des Kofferraums und wiegt rund die Hälfte
weniger als die bisher eingesetzte Trägerplatte aus
Aluminium. Der Hersteller der Trägerplatte, die
Pöppelmann Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, arbeitete
die Bauteildetails – wie etwa die Integration der Funktionen
– weiter aus, entwickelte den vollautomatischen One
Shot-Fertigungsprozess im Hybrid Moulding-Verfahren und
validierte das Bauteil. Das Hybrid-Moulding-Verfahren geht
von einem Einleger aus Tepex dynalite aus, der aufgeheizt,
plastifiziert und in einem One Shot-Prozess geformt und mit
Durethan BKV 30 H2.0, einem kurzglasfaserverstärkten
Polyamid 6 von LANXESS, umspritzt wird.
Dank des Hybrid Moulding-Verfahrens lassen sich die Vorteile
des Spritzgusses für das Composite-Bauteil nutzen. So sind
Schraubdome, Clipse, Verstärkungsrippen und Führungen direkt
in das Bauteil integriert. Die Clipse erleichtern die
Montage, weil Verschraubungen zur Befestigung von
Steuergeräten wegfallen können.
Bild: Pöppelmann Kunststofftechnik GmbH & Co. KG - 1 mm dicke Modulträgerplatte für Mecedes Benz S Klasse. Einleger aus Tepex dynalite (links); verformter und überspritzter Einleger mit zahlreichen integrierten Funktionen (rechts).
28.3.17
AK