Hochleistungsmaterialien Sonntag, 15.04.2018
Stark und stabil durch Mini-Kristalle.
Eine völlig neue Methode zur Herstellung von Hochleistungsmaterialien wurde an der TU Wien entwickelt. Nun ist die Technik marktreif und wird auf der Hannover Messe erstmals vorgestellt. Die Grundidee ist, bei Hitze und Druck Kristalle aus speziellen Hochleistungsmaterialien herzustellen, mit denen man nun die Eigenschaften von Kunststoff-Verbundwerkstoffen deutlich verbessern kann. Das neue hydrothermale Syntheseverfahren ermöglicht Materialien, die gegenüber Hitze, mechanischer und chemischer Belastung extrem widerstandsfähig sind.
Bei herkömmlichen Herstellungsverfahren entsteht ein
zufälliges Gewirr von Polymerketten. Bei der hydrothermalen
Polymerisation hingegen bilden sich geordnete
Polymer-Bündel. Dadurch entstehen zwischenmolekulare
Bindungen zwischen den Polymeren, und höchst
widerstandsfähige Kristalle können sich bilden.
Nun ist die Technik marktreif, und soll im
Spin-off-Unternehmen UGP materials vermarktet werden. Die
Hochleistungs-Kristalle, die UGP materials liefert, eignen
sich, um Verbundwerkstoffe von hoher Qualität herzustellen.
Man kann die feinen, leichten Kristalle gezielt in eine
Matrix aus Kunststoff integrieren, um die genau passenden
Materialeigenschaften für unterschiedliche Einsatzzwecke
einzustellen. So lässt sich die Festigkeit, die Steifigkeit,
das Gleitverhalten oder auch die chemische und mechanische
Widerstandskraft von Produkten gezielt beeinflussen.
Bild: TU Wien - Die bei Hitze und hohem Druck entstandenen vollkristallinen Polyimid-Partikel erlauben, Verbundwerkstoffe gezielt zu verbessern.
AK
15.4.18