Nominierte für Innovationspreis Sonntag, 29.04.2018
Sechs Kandidaten für den Innovationspreis “Bio-based Material of the Year 2018″ nominiert.
Zum elften Mal in Folge werden mit der Verleihung des Innovationspreises „Bio-based Material of the Year“, die Leistungen der noch jungen und innovativen Industriezweige für die Entwicklung bio-basierter Chemikalien und Materialien gewürdigt, die mit passenden Anwendungen neue Märkte für ihre Produkte erschließen.
Die drei Gewinner werden auf der elften „International
Conference on Bio-based Materials“, 15.-16. Mai 2018 in
Köln, gewählt (www.bio-based-conference.com). Sechs neue Materialien und Produkte aus sechs
verschiedenen Ländern wurden von den Mitgliedern des Beirats
aus 13 eingereichten Bewerbungen für den Innovationspreis
nominiert. Die drei Preisträger werden von den
Konferenzteilnehmern gewählt und während des Galadinners mit
einem von der InfraServ GmbH Knappsack gesponserten Preis
geehrt.
Die „Top 6“-Kandidaten sind:
AIMPLAS (Spanien): Bio-basierte und biologisch abbaubare Netze für grüne Bohnen
Ein Verpackungsmaterial, das zu mehr als 80% bio-basiert und
nachhaltiger ist als herkömmliche Polyethylennetze, mit
ähnlichen Gewichts- und mechanischen Eigenschaften. Das
innovative Produkt ist ein biologisch abbaubares Netz für
die Verpackung von grünen Bohnen, welches durch reaktive
Extrusion und die Kombination verschiedener biologisch
abbaubarer Materialien und Additiven entwickelt wurde. Die
chemische Modifikation erfolgte durch die Ergänzung von
niedermolekularen Einheiten wie z.B. Fettalkoholen, die
durch die Fermentation von Zucker aus pflanzlichen Abfällen
(Wassermelone) gewonnen werden. Mehr Informationen:
www.aimplas.es
Arctic Biomaterials Oy (Finnland): PLA verstärkt mit Glasfasern, die in der Kompostierumgebung zu harmlosen Mineralien erodieren
ArcBioxTM BGF30-B1 ist eine Polymilchsäure (polylactic acid;
PLA), die durch die Nutzung einer Langfaser-Technologie
(LFT) mit Glasfasern verstärkt wird. Diese Innovation macht
es möglich, dass bio-basierte Kunststoffe in technisch
anspruchsvollen und langlebigen Anwendungen eingesetzt
werden können und trotzdem die Möglichkeit bieten, am Ende
der Lebensdauer kompostiert zu werden. Die Verstärkung
erfolgt durch eine von Arctic Biomaterials Oy (ABM)
entwickelte Glasfaser und kann auch für verschiedene andere
bio-basierte Polymere verwendet werden. Dieser bio-basierte
Verbundwerkstoff reduziert den CO2-Fußabdruck und
die Nutzung nicht-erneuerbarer Energien im Vergleich zu
fossilen glasfaserverstärkten Kunststoffen drastisch. Das
verstärkte PLA ist kompostierbar und mit dem
„Keimling“-Zeichen von DIN CERTCO zertifiziert. Mehr
Informationen:
www.abmcomposite.com
Borregaard (Norwegen): Exilva – die weltweit erste kommerziell erhältliche Zellulosefibrille
Exilva ist ein natürliches und nachhaltig produziertes
dreidimensionales Netzwerk von Cellulosefibrillen, das die
Rheologie und Stabilität sowie die Struktur in verschiedenen
Produktformulierungen verbessert. Dank der flexiblen
Aggregate der Fibrille, die eine extrem hohe Oberfläche und
Wasserrückhaltefähigkeit schaffen – die ihre
Kristallinitätseigenschaften auch nach dem
Produktionsprozess beibehalten – erhöht Exilva die
Formulierungseffizienz, reduziert den
CO2-Fußabdruck und schafft interessante
Möglichkeiten für umweltfreundlichere Innovationen. Exilva
verbessert auch die Produktstabilität (Anti-Settling), die
Trocknungszeit, sowie die Barriereeigenschaften und die
Aufnahme von Wirkstoffen. Mehr Informationen:
www.exilva.com
Cardolite Corporation (Belgien): Blockiermittel auf Cashewnussschalen-Rückständen
NX-2026 ist ein ultrahochreines 3-Pentadeca-Dienylphenol,
das kürzlich von Cardolite durch eine verbesserte
Prozesstechnologie entwickelt wurde.
3-Pentadeca-Dienylphenol ist die Hauptkomponente des
Cashew-Schalenöls, einem erneuerbaren und nicht essbaren
Harz, das aus der Fruchtwand der Cashewnuss gewonnen wird.
NX-2026 wurde erfolgreich als ungiftiges
Isocyanat-(NCO)-Blockiermittel, das als Ersatz für
petrochemische Phenole geeignet ist, in den Beschichtungs-
und Klebstoffmarkt eingeführt. NCO-Systeme, die mit NX-2026
blockiert sind, bieten eine niedrigere Viskosität und
Entblockungstemperatur als vergleichbare Systeme, die mit
Phenolen blockiert sind. Darüber hinaus können NX-2026
blockierte NCO-Prepolymere in 2K-Epoxysystemen verwendet
werden, um die Haft- und T-Schälfestigkeit zu verbessern und
gleichzeitig gute Härtungseigenschaften zu erhalten. Mehr
Informationen:
www.cardolite.com
Rhenoflex GmbH (Deutschland): Rx 35 – mit Reisschalen gefülltes, thermoplastisches Material für leichte handwerkliche Verarbeitung
Rx 35 ist ein biologisch abbaubares und teilweise
bio-basiertes thermoplastisches Plattenmaterial mit 35%
Reisschalen-Füllstoff. Auf der einen Seite hat Rx 35 eine
lederartige Haptik, welche primär im Sichtbereich der
fertigen Produkte als Oberfläche eingesetzt wird. Die andere
Seite der Platte ist mit einem feinen Gewebe laminiert,
welches dem Material eine hohe Festigkeit und Resilienz
verleiht. Es ist ungiftig, lösemittelfrei und recycelbar.
Seine einzigartigen Eigenschaften erlauben eine einfache
handwerkliche Verarbeitung, bei der das Material vorher auf
bis zu 90 °C erwärmt wird. Rx 35 findet aktuell
hauptsächlich Anwendung in der Bastelszene, für
Fashion-Accessoires sowie für die Spielwarenproduktion,
Modellbildung, Theateraccessoires und vieles mehr. Die
Einzigartigkeit von Rx 35 liegt vor allem in seiner
Vielseitigkeit. Mehr Informationen:
www.rhenoflex.de
Ohio Soybean Council, in Zusammenarbeit mit Roof Revivers (USA): Roof Maxx – Dachmaterialversiegelung auf Sojabohnenbasis
Roof Maxx ist ein bio-basiertes und auf nachwachsenden
Rohstoffen basierendes Schindelschutzmittel, das auf
asphaltierte Dachbaustoffe aufgesprüht wird, um deren
Lebensdauer auf bis zu 15 Jahre zu verlängern. Roof Maxx
sättigt getrocknete, gewellte und undichte Schindeln oder
modifiziertes Bitumendachmaterial, stellt die ursprüngliche
Biegsamkeit und Flexibilität wieder her und verbessert die
Haftung des schützenden Mineralgranulats. Roof Maxx ist eine
biologisch abbaubare, grüne Chemikalie, die Öl aus
Sojabohnen als chemischen Ausgangsstoff verwendet, und
enthält keine Lösemittel, flüchtige organische Verbindungen
(volatile organic compounds; VOCs) oder toxischen
Inhaltsstoffe. Der Sprühnebel ist nicht schädlich für
Hausbesitzer, Verarbeiter, Haustiere, Pflanzen,
Baumaterialien oder Fahrzeuge. Durch die Verlängerung der
Lebensdauer von Dächern reduziert RoofMaxx letztlich die
Produktion von Asphaltdächern und Deponieabfällen und
verbessert die Umweltbilanz der Dachindustrie. Mehr
Informationen:
www.roofmaxx.com
Die Bioökonomie-Branche trifft sich in Köln
Das finale Programm der „International Conference on Bio-based Materials“ als eine der größten Konferenzen zu bio-basierten Materialien in Europa ist online verfügbar. Es behandelt wichtige Themen wie Rohstoffe der ersten und zweiten Generation, bio-basierte Chemikalien und Bausteine und Polymere sowie nachhaltige Produktlösungen. Internationale Experten berichten über die neuesten Technologietrends, Marktdaten und Strategien. Mehr als 200 Teilnehmer werden erwartet, über 20 Aussteller haben bereits ihren Stand gebucht. Nur wenige Stände sind noch frei.
- Alle Informationen, Anmeldung und das Konferenzprogramm finden Sie hier.
Bild: nova-Institut - Nominees for “bio-based Material of the Year 2018″
AK
29.4.18