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Verwerten statt Verbieten Mittwoch, 13.06.2018

Reaktion des Verbands der Kunststofferzeuger in Deutschland auf die jüngsten Pläne der EU-Kommission für eine Begrenzung bestimmter Kunststoff-Einwegartikel.

Mindestens drei Milliarden Menschen weltweit haben derzeit keinen Zugang zu einer Müllentsorgung. Wiederum 80 Prozent des Kunststoffmülls in den Meeren stammt aus Asien, nur ein Prozent aus Europa. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig etablierte Abfallmanagementsysteme sind, wie es sie bereits in weiten Teilen der Europäischen Union gibt, um Einträge von Müll ins Meer zu minimieren.

In der Reaktion des Verbands der Kunststofferzeuger in Deutschland auf die jüngsten Pläne der EU-Kommission für eine Begrenzung bestimmter Kunststoff-Einwegartikel ist die Industrie der Ansicht, dass weltweite Maßnahmen zur Verbesserung des Kunststoffrecyclings weitaus zielführender wären als ein Verbot einzelner Kunststoffe und mithin deren Ersatz durch Alternativen, die häufig eine schädlichere Ökobilanz aufweisen.

Hier ist der Kommentar von Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland e. V. dazu:

„Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und leisten in puncto Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz enorm viel: Leichtbau in der Mobilität, Dämmmaterialien im Bau, Werkstoffe für die Nutzung regenerativer Energie und ja, auch funktionale Verpackungen, die Lebensmittel und andere sensible Güter schützen. Damit bieten Kunststoffe wertvolle Lösungen für drängende Probleme unserer Zeit wie Globalisierung, steigende Urbanisierung und Bevölkerungswachstum.

Richtig ist aber auch, dass der leichtfertige Umgang mit Kunststoffabfällen in manchen Regionen der Welt inakzeptabel ist. Jegliche unkontrollierte Einträge von Kunststoffabfällen in die Umwelt müssen gestoppt werden, denn Kunststoff ist zu schade zum Wegwerfen. So existieren nicht nur in Deutschland, aber insbesondere hierzulande, moderne Sammel-, Sortier- und Verwertungstechnologien, die nun auch möglichst breit und überall auf der Welt eingesetzt werden müssen.

Eine einseitige Problematisierung von Werkstoffen sowie Verbote helfen unserer Ansicht nach nicht weiter. Vielmehr muss ein Umdenken von der Wegwerfmentalität hin zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft stattfinden. Die Vorschläge der EU-Kommission dazu gehen bereits in die richtige Richtung und sollten das Ziel gemeinsamer Anstrengungen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene sein. Die Kunststoffindustrie leistet hierzu ihren Beitrag und ist schon heute in zahlreichen Initiativen und Projekten überall auf der Welt aktiv.“

Eine europäische Sichtweise auf die Thematik bietet die englischsprachige Pressemitteilung von PlasticsEurope in Brüssel.

Dass Kunststoffe schon heute ein bedeutender Teil der Kreislaufwirtschaft in Deutschland sind, zeigt dieser Report, erstellt von neun Fachverbänden, eindrucksvoll.

 

erstellt von AK
eingestellt von AK - 13.06.18