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Chemisches Recycling Dienstag, 22.10.2019

BASF wird 20 Millionen € in die norwegische Quantafuel investieren.

Quantafuel ist ein auf die Pyrolyse von gemischten Kunststoffabfällen und die Aufreinigung des Rohöls spezialisiertes Unternehmen.

Gemeinsam wollen die Partner die beim chemischen Recycling genutzte Technologie von Quantafuel – bestehend aus einem integrierten Pyrolyse- und Aufreinigungsprozess – weiterentwickeln und so die daraus resultierenden Produkte für den Einsatz als Rohstoffe in der chemischen Industrie optimieren.

Quantafuel plant, im 4. Quartal 2019 im dänischen Skive eine Pyrolyse- und Aufreinigungsanlage mit einer Nennkapazität von rund 16.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb zu nehmen. Als Teil der Investitionsvereinbarung wird BASF mit Produktionsstart der Quantafuel-Anlage in Skive für mindestens vier Jahre ein Vorkaufsrecht für die gesamte Menge an Pyrolyseöl und aufgereinigten Kohlenwasserstoffen aus dieser Anlage erhalten. BASF wird diese Sekundärrohstoffe im Rahmen ihres ChemCyclingTM-Projekts nutzen, um den Markt für chemisch recycelte Kunststoffe mit ausgewählten Kunden zu entwickeln. Am BASF-Verbundstandort Ludwigshafen werden die Sekundärrohstoffe in die Produktion eingespeist und dabei fossile Ressourcen teilweise ersetzen. Sobald die Quantafuel-Anlage in Dänemark ihre volle Kapazität erreicht, will BASF erste kommerzielle Mengen von CcycledTM-Produkten, das heißt Produkten auf Basis von chemisch recycelten Kunststoffabfällen, an ausgewählte Kunden liefern. Um die kommerzielle Verfügbarkeit von Ccycled-Produkten weiter zu erhöhen, streben BASF und Quantafuel außerdem den Bau von gemeinsamen Produktionsanlagen zur Herstellung von aufgereinigten Kohlenwasserstoffen auf Basis chemischer Recyclingverfahren an.

BASF hat ihr ChemCycling-Projekt im Jahr 2018 mit dem Ziel gestartet, aus Kunststoffabfällen hergestellte Recyclingrohstoffe in der Verbundproduktion einzusetzen. Gemeinsam mit Kunden aus verschiedenen Branchen hat BASF bereits erste Prototypen auf Basis von chemisch recycelten Kunststoffabfällen hergestellt – einschließlich Lebensmittelverpackungen, für die besonders hohe Qualitäts- und Hygienestandards gelten. Der Anteil des recycelten Rohstoffs wird dem Endprodukt über ein zertifiziertes Massenbilanzierungsverfahren zugeordnet.

Damit sich der Markt für chemisch recycelte Produkte voll entwickeln kann, müssen neben technologischen Herausforderungen auch noch regulatorische Fragen geklärt werden. Auf der regulatorischen Seite ist eine technologieoffene Definition von Recycling durch die Behörden notwendig, sodass chemische Recyclingverfahren bei der Berechnung von Recyclingquoten berücksichtigt werden können.

Bild: BASF - BASF hat ihr ChemCycling-Projekt im Jahr 2018 mit dem Ziel gestartet, aus Kunststoffabfällen hergestellte Recyclingrohstoffe in der Verbundproduktion einzusetzen.


BB
09.10.19