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iMulch Dienstag, 05.11.2019

Auswirkungen von Kunststoffen auf Böden und Drainagegewässern messen.

In dem von der EU und dem Land NRW geförderten Projekt »iMulch« entwickeln Wissenschaftler neue Messmethoden, um die Auswirkungen von Kunststoffen (Mikro- und Makrokunststoffe) auf Böden und Drainagegewässern zu analysieren.

Die Untersuchungen sollen zeigen, ob und inwiefern biologische Folien einen ökologischen Vorteil bieten und inwiefern die Zusammensetzung von Kunststofffolien für die Landwirtschaft und im Gartenbau weiter verbessert werden können. Zudem kann die neuartige Analysemethode zur Prüfung und Bewertung von Kunststoffen jeglicher Art angewandt werden und gibt Aufschluss über die entstandenen Bodenbelastungen. Somit ergänzt die Erforschung eines terrestrischen Systems die Untersuchungen aquatischer Systeme und liefert die Möglichkeit einer ganzheitlichen Betrachtung von Kunststoffemissionen. 

Immer noch unklar ist, wie viel Kunststoff vom Boden aufgenommen wird und welche Folgen diese Kunststoffe auf Organismen und das Ökosystem Boden haben. Das Forschungsprojekts »iMulch« soll dieser Frage auf den Grund gegangen. Für das Projekt ist eine Laufzeit von Januar 2019 bis Juni 2022 vorgesehen. In Koordination des Instituts für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA) entwickelt das Konsortium Methoden, die den Nachweis von Kunststoffen (Mikro- und Makroplastik) in Böden und Drainagegewässern ermöglichen werden.

Zusätzlich wird das Verhalten von Kunststofffolien in einer Versuchskläranlage untersucht. Die Proben werden hinsichtlich Verwitterung, Verbreitung, Ökotoxizität, Anreicherung und Verlagerung analysiert. Außerdem wird eine Ökobilanz zur Messung der Umweltverträglichkeit von konventionellen und biologisch abbaubaren Folien erstellt.

Ein weiterer Ansatz beschäftigt sich mit dem Upcycling von Mulchfolien durch Bakterien. Dazu werden im Labor Kunststofffragmente durch Mikroorganismen abgebaut und in neue Kunststoffmoleküle umgewandelt. Diese Moleküle sollen der Wertschöpfungskette wieder zugeführt werden und können somit den recyclingfähigen Anteil der Folien erhöhen.

Abschließend werden aus den Ergebnissen Vermeidungs- und Substitutionsstrategien abgeleitet, mit dem Ziel, Folienfragmente aus Kunststoffen in der Umwelt zu reduzieren.

Bild: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und
Energietechnik UMSICHT

 

AK
3.11.19