Ethylen-Kartell abgestraft Mittwoch, 15.07.2020
Die Europäische Kommission hat gegen Orbia, Clariant und Celanese eine Geldstrafe von insgesamt 260 Mio. EUR wegen Verstoßes gegen die EU-Kartellvorschriften verhängt.
Westlake wurde nicht mit einer Geldstrafe belegt, da das
Unternehmen das Kartell anzeigte.
Die
Untersuchung der Kommission ergab, dass von Dezember 2011
bis März 2017 bei der Festlegung des Monthly Contract Price
(MCP) vier Ethylenkäufer ihre Preisverhandlungsstrategie
gegenüber den Ethylenverkäufern koordinierten, um den MCP zu
ihrem Vorteil zu beeinflussen. Die Unternehmen sind Westlake
aus den USA, Orbia aus Mexiko, Clariant aus der Schweiz und
Celanese aus den USA. Die Praktiken betrafen das Gebiet von
Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden.
Die
für die Wettbewerbspolitik zuständige Kommissarin der
Kommission, Margrethe Vestager, sagte: „Dieses Kartell
zielte darauf ab, die Einkaufspreise zu manipulieren.
Ethylen ist eine brennbare Chemikalie, aus der Materialien
wie PVC hergestellt werden, die in vielen Produkten
enthalten sind, die wir täglich verwenden. Die vier
Unternehmen des Kartells haben illegal Informationen über
Einkaufspreise ausgetauscht. Die Kommission toleriert
keinerlei Kartelle. Die EU-Kartellvorschriften verbieten
nicht nur Kartelle im Zusammenhang mit der Koordinierung der
Verkaufspreise, sondern auch Kartelle im Zusammenhang mit
der Koordinierung der Einkaufspreise."
Details in der PE der EU-Kommission vom 14.07.20
BB
15.07.20