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Bioökonomie Montag, 24.05.2021

Einseitige Produktion und Nutzung nachwachsender Rohstoffe kann die Arten- und Klimakrise verschärfen.

Eine neue Studie des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) im Auftrag des NABU zeigt, wo die Potenziale für eine nachhaltige Nutzung von Rohstoffen am größten sind, und fordert auch für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen ganzheitliche Betrachtungen ein.

Um die globalen CO2-Emissionen und den Ressourcenverbrauch deutlich zu reduzieren, bietet die Bioökonomie, ein auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Wirtschaftssystem, Lösungen an. Die Autoren und Autorinnen der Studie nennen fünf wichtige Stellschrauben für eine naturverträgliche und nachhaltige Bioökonomie:

  1. Maximal Biomassemenge anhand der Belastungsgrenze der Erde festlegen
  2. Anbausysteme, die die Artenvielfalt fördern, vorantreiben
  3. Die Natur in Ökosystemen wiederherstellen (als natürliche CO2-Senken und biodiversitätsreiche Lebensräume)
  4. Konventionelle Ernährungs- und Konsumgewohnheiten umstellen und den Futtermittelverbrauch deutlich senken
  5. Bereits entnommene Rohstoffe effizient nutzen (bspw. Mehrfachnutzung, etwa von Neben- und Abfallprodukten (Kaskaden) und Recycling)

Darüber hinaus entwerfen die Autorinnen und Autoren das ganzheitliche Konzept einer „BioWEconomy“ – einen fachübergreifenden Austausch, um systemische Zusammenhänge zu verstehen und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen. Als Grundvoraussetzung hierfür müsste in Deutschland zunächst ein verbindlicher Rechtsrahmen geschaffen werden, um alle Regelungen unter dem Dach eines Bioökonomie-Gesetzes zu vereinen. Nationale Nachhaltigkeits-Maßnahmen, etwa bei Bau, Biodiversität, oder der Forst- und Landwirtschaft, könnten so integrierend gesteuert werden.

Kurzstudie: Zukunftsfähige Bioökonomie-Endbericht, erstellt für den NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V., von Ulrike Eppler, Uwe R. Fritsche und Sina Ribak, Darmstadt, Berlin, März 2021

Bild: Photo by Mark König on Unsplash

 

AK
20.5.21