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Kunststoff als CO2 Treiber Dienstag, 20.07.2021

CO2-Einsparpotenzial der Kreislaufwirtschaft voll ausschöpfen.

Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) haben untersucht, wie die Quote an recyceltem Post Consumer Abfall gesteigert werden kann. Sie fordern eine ganze Reihe an politischen Instrumenten ein,  um das CO2-Einsparpotenzial der Kreislaufwirtschaft voll auszuschöpfen. Knapp fünf Tonnen CO2 falle für Herstellung und Verbrennung für eine Tonne Plastik an. Das müsse reduziert werden.

Im EU- Emissionshandel gebe es bisher weitreichende Ausnahmeregelungen für Hersteller von Grundstoffen wie Plastik und die Müllverbrennung. Mit dem für den 14. Juli angekündigten EU-Gesetzespaket „Fit für 55“ (55 Prozent Emissionsminderungen bis 2030) müsse die EU-Kommission Farbe bekennen, fordert Studienautor und Leiter der Abteilung Klimapolitik, Karsten Neuhoff. „Werden nur neue Minderungsziele verkündet oder ist der Kommission auch das Erreichen der Ziele wichtig? Messlatte wird sein, ob durch den Reformvorschlag das volle CO2-Preissignal Anreize schafft für alle Akteure zur klimaneutralen Herstellung, Einsparung, längeren Nutzung und wertstofflichen Wiederverwertung von Plastik.“

Ein verstärktes und hochwertigeres Recycling sei nur möglich, wenn mehrere Hemmnisse entlang der gesamten Wertschöpfungskette beseitigt würden. Anreize bei der Herstellung von Produkten und Verpackungen, eine spätere Wiederverwertbarkeit zu berücksichtigen, müssten geschaffen werden. Produktstandards und eine Weiterentwicklung der Gebührenstruktur des Dualen Systems könne die Vielzahl von Zusatzstoffen im Plastik verringern und damit Wiederverwertung ermöglichen.

Zudem könnten etwa umfassende Informationen über Umweltauswirkungen das Verbraucherbewusstsein für Abfalltrennung und nachhaltigen Konsum stärken und Investitionen in eine verbesserte Recyclinginfrastruktur angeregt werden. Für eine effektive Umsetzung dieser Schritte sei es wichtig, politische Verantwortlichkeiten und klare Ziele für Recyclingquoten festzulegen und darüber der Öffentlichkeit jeweils zeitnah zu berichten

Bild: © DIW Berlin – Presseerklärung vom 30.06.21

 

AK
15.7.21