Auf dem Weg zu reaktiven Polyamid-Carbonfaser-Compositen Montag, 10.12.2012
BASF und die SGL Group werden gemeinsam ein Composite-Material entwickeln, das auf einem reaktiven Polyamidsystem und dafür geeigneten Carbonfasern basiert und der kosteneffizienten Herstellung von thermoplastischen Carbonfaser-Verbundwerkstoffen dient
Das Materialsystem kann im Injektionsverfahren (T-RTM:
thermoplastisches Resin Transfer Molding) sowie im reaktiven
Spritzguss eingesetzt werden und erlaubt deutlich kürzere
Bearbeitungszyklen als im konventionellen duroplastischen
RTM. Die Anpassung des Materialsystems an diese schnelleren
Herstellverfahren spielt eine wichtige Rolle beim Einstieg
in die automobile Serienfertigung von leichten und
hochfesten Strukturbauteilen aus
Carbonfaser-Verbundwerkstoffen.
Als führender
Hersteller von Polyamid und Caprolactam, einer Vorstufe des
Polyamids, bringt die BASF ihre Kompetenz in der Entwicklung
von neuen Polymer-Matrixsystemen ein. Die SGL Group nutzt
ihre Materialexpertise entlang der
Carbonfaserwertschöpfungskette und bei
Hochtemperaturprozessen.
Um eine optimale
Anbindung des Polyamids an die Faser zu erzielen, muss für
diese neuen Matrixsysteme eine geeignete
Carbonfaser-Oberflächenbehandlung, die sogenannte Schlichte,
entwickelt werden. Nur so kann die Carbonfaser ihre
besonderen Eigenschaften wie hohe Steifigkeit und Festigkeit
auf das Bauteil in vollem Umfang übertragen.
Thermoplastische
Carbonfaser-Verbundwerkstoffe kombinieren Eigenschaften der
Carbonfaser wie hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht mit
typischen Verarbeitungsvorteilen der Thermoplaste. Sie
lassen sich umformen, rezyklieren und schweißen. Damit
fördern sie die Weiterentwicklung der Carbonfaser
Technologie zur Großserientauglichkeit.
Erstellt am 02.11.2012