Umweltwirkungen von Verpackungen Mittwoch, 28.11.2012
Das ifeu–Institut für Energie-und Umweltforschung Heidelberg GmbH hat im Auftrag des Bundesumweltamtes eine Untersuchung der Umweltwirkungen von Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen durchgeführt.
Der Bericht ist
hier
abrufbar und als Anlage beigefügt; er enthält die folgende
Zusammenfassung:
Mit der 5. Novelle VerpackV
wurden befristete Sonderregelungen für biologisch abbaubare
Kunststoffverpackungen geschaffen, die am 31. Dezember 2012
auslaufen. Das Forschungsvorhaben soll zur Überprüfung der
bestehenden Regelung beitragen und Entscheidungshilfen für
die zukünftige Handhabung der biologisch abbaubaren
Verpackungen durch den Gesetzgeber liefern.
Die
durchgeführte Markterhebung ergab für den Bezugszeitraum
2009 einen Anteil der Biokunststoffverpackungen (BioKS-VP)
von maximal 0,5% am deutschen Kunststoffverpackungsmarkt.
Damit war der Marktimpuls durch die Sonderregelung eher
marginal. Insgesamt wird der Anteil an BioKS-VP im Zeitraum
2011 bis 2015 auf ca. 1%-2% zunehmen. Insgesamt ist dabei
ein Trend zu bio-basierten aber nicht bioabbaubaren
Verpackungen festzustellen. Folgerichtig wurden im
Forschungsvorhaben sowohl die bioab-baubaren als auch die
biobasierten aber nicht bioabbaubaren Verpackungen
betrachtet.
Gebrauchte Biokunststoffverpackungen
wurden im Bezugsjahr 2009 überwiegend energetisch verwertet.
Die Erwartung, dass die Vorgabe der VerpackV zur Entwicklung
von Entsorgungsstrukturen eine stärkere Gewichtung der
Kompostierung gebrauchter Biokunststoffverpackungen bewirken
würde, wurde nicht erfüllt.
Derzeit zeigen BioKS-VP in
der Ökobilanz häufig bessere Ergebnisse hinsichtlich der
Treibhausgasemissionen und des fossilen
Ressourcenverbrauchs, sind jedoch gesamtökologisch in aller
Regel nicht vorteilhafter als entsprechende Verpackungen aus
fossi-len Kunststoffen. Kompostierbare BioKS-VP enthalten
größere Anteile an fossilen Co-Polymeren und haben oft ein
relativ hohes Gewicht. Sie können daher in der Ökobilanz
auch gesamtökologische Nachteile gegenüber den
konventionellen Konkurrenzprodukten haben. Ökologische
Optimierungspotenziale von BioKS-VP liegen vor allem im
Bereich der Biomassebereitstellung (Auswahl der geeigneten
Anbaubiomasse, Optimierungen im Feldanbau, Verwendung von
Reststoffen bzw. Lignozellulose) sowie der
Bio-massekonversion (verbesserte Energieeffizienz und
Prozessausbeute).
Weder aus ökologischer Sicht noch
aus abfallwirtschaftlicher Sicht ergibt sich ein
unmittelbarer Handlungsdruck für eine Fortführung der
Sonderbehandlung biologisch abbaubarer Verpackungen. Eine
weitere Förderung von Biokunststoffverpackungen im Rahmen
der VerpackV sollte in Abstimmung mit sonstigen
Förderinstrumenten für die stoffliche Nutzung von
nachwachsenden Rohstoffen erfolgen.
Erstellt am 18.11.2012