Rohstoff CO2 Mittwoch, 05.12.2018
Kohlendioxid zur Herstellung von Sportböden.
Fit mit CO2: Erstmals lassen sich
Kunststoff-Sportböden mit Kohlendioxid herstellen – womit
weniger Erdöl als Rohstoff benötigt wird. Der weltweit erste
Unterboden dieser Art wurde jetzt in der Hockeyanlage eines
renommierten Sportvereins im nordrhein-westfälischen Krefeld
eröffnet. Das besonders nachhaltige neue Material stammt vom
Werkstoffhersteller Covestro, der ein bahnbrechendes
Verfahren zur CO2-Nutzung marktreif gemacht hat.
Damit kann bis zu einem Fünftel Erdöl in der Herstellung
eingespart werden – ein innovativer Beitrag zur
Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.
Das
CO2 für den Unterboden steckt in einem
Bindemittel – genauer gesagt in einer Komponente davon,
einem sogenannten Polyol. Bislang dient das neue
CO2-basierte Material namens
cardyon® zur Produktion von weichem
Polyurethan-Schaumstoff für Matratzen und Polstermöbel, der
bereits am Markt vertrieben wird. Die Weiterentwicklung zur
Nutzung im Sport ist nun der nächste Schritt in der
Erweiterung des Anwendungsspektrums.
CO2 nutzen und Erdöl sparen
„Die
Verwendung von Kohlendioxid als neuer Rohstoff ist ein
vielversprechender Ansatz, um die Produktion in der Chemie-
und Kunststoffindustrie nachhaltiger zu gestalten“, erklärt
Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender Covestro. „So
nutzen wir CO2 in einem Kreislaufverfahren
und sparen Erdöl. Wir wollen auf dieser Basis ein
umfangreiches Produktportfolio für möglichst viele
Anwendungsbereiche anbieten – gemäß unserer Vision, die Welt
lebenswerter zu machen.“
Erster Abnehmer des mit
CO2 hergestellten neuen Bindemittels ist der
weltweit tätige Sportbodenproduzent Polytan. Das zur Sport
Group gehörende Unternehmen aus dem bayerischen Burgheim
nutzt das Material, um zusammen mit Gummigranulat elastische
Unterböden herzustellen. „Wir legen sehr viel Wert darauf,
nachhaltige Rohstoffe einzusetzen, und sind immer auf der
Suche nach ökologisch sinnvolleren Alternativen zu
herkömmlichen Produkten. Im besten Fall kann sogar die
Produktqualität verbessert werden. Covestro gewährleistet
genau das mit cardyon“, so Sport Group-Einkaufsleiter Daniel
Klomp.
Der erste CO2-basierte Boden ist
jetzt beim „Crefelder Hockey und Tennis Club“ im Einsatz.
Der Traditionsverein unterhält eine der führenden
Feldhockey-Anlagen in Deutschland, die wiederholt
Austragungsort von Länderspielen und Meisterschaften ist.
Der Unterboden wurde auf einem 99 mal 59 Meter großen
Spielfeld verlegt und dient zur Abfederung eines neuen,
leuchtend blauen Kunstrasens, der ebenfalls von Polytan
stammt. „Sport ist nicht nur gesund, sondern kann auch zur
Nachhaltigkeit beitragen. Das beweisen wir mit dem neu
ausgestatteten Hockeyplatz, der unseren Verein sicherlich
noch attraktiver macht“, erklärt Clubmanager Robert Haake.
Innovative Technologie
Die
Nutzung von CO2 als Rohstoff für Kunststoffe
ist durch eine besonders umweltverträgliche Technologie
möglich, die Covestro zusammen mit Partnern entwickelt hat.
Das CO2 wird dabei als Lieferant des
wichtigen Elements Kohlenstoff genutzt – anstelle von
Rohstoffen auf Erdölbasis. Bis zu 20 Prozent der
traditionellen fossilen Rohstoffe können so durch
Kohlendioxid ersetzt werden. Covestro produziert die neuen
CO2-basierten Polyole am Standort Dormagen bei
Köln. Das Kohlendioxid stammt von einem benachbarten
Chemieunternehmen, bei dem es als Nebenprodukt anfällt.
Bild: Covestro - Daniel Klomp, Einkaufsleiter Sport Group, Dr. Daniel Koch, NRW-Chef Covestro, und Robert Haake, Manager Sportvereins des CHTC bei der Eröffnung des weltweit ersten Hockeyplatzes auf Basis von Kohlendioxid in Krefeld (von links).
Erstellt von AK
Eingestellt von AK 29.11.18