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Plastik im Boden Montag, 07.06.2021

Aus welchen Quellen gelangen welche Mengen an Mikro- und Makroplastik in landwirtschaftliche Böden?

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und das Institut für Ökologie und Politik Ökopol untersuchten im Auftrag des NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V., aus welchen Quellen welche Mengen an Mikro- und Makroplastik in landwirtschaftliche Böden gelangen - Studie »Kunststoffe in der Umwelt: Emissionen in landwirtschaftlich genutzte Böden«.

In der Studie werden Mengen und Quellen von Kunststoffeinträgen in landwirtschaftliche Böden in Deutschland bilanziert. Diese umfassen einerseits Kunststoffeinträge, die die Landwirtschaft verantwortet, und andererseits Kunststoffeinträge verursacht durch Dritte. Dazu gehören z. B. Littering (weggeworfener Müll), Klärschlamm, Komposte und Gärreste.

Ziel der Studie ist es, Wissenslücken zu schließen, einen ersten Gesamtüberblick zu bieten, Bedarfe für weitere empirische Detailuntersuchungen aufzudecken und erste Handlungsempfehlungen zu geben.

Auszug aus den Handlungsempfehlungen:

  • ECHA-Beschränkungsvorschlag zu REACH solle sich stärker am Kriterium der Abbaubarkeit orientieren
  • Harmonisieren des europäischen und nationalen Rechts insbesondere in Bezug auf Kunststoffgehalte in Düngemitteln
  • umfassendes Monitoring der Bodenqualität regulatorisch verankern
  • BBodSchG erweitern um Regelungen zum Eintrag von Mikroplastik
  • bodenbezogene Klärschlammverwertung weiter reduziert, ggf. an strengere Vorgaben für Fremdstoffgehalte knüpfen - alternativ zu festen Grenzwerten könnten Fremdstoffgehalte auch direkt an Gebühren koppeln
  • Stärkung der Rücknahmesysteme bspw. durch »Product as a Service«-Konzepte sinnvolle Nutzungszeiten vorgegeben

 

Bildquelle: PE Fraunhofer vom 31. Mai 2021 - © NABU/Katharina Istel - Strohballen werden oft mit Erntegarn gebunden, um sie in Form zu halten und zu fixieren.

 

AK
7.6.21