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Verpackungsverbrauch 2019 Dienstag, 23.11.2021

Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Zahlen zu Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Texte 148/2021 zusammengefasst.

In Deutschland fielen 2019 insgesamt 18,91 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an. Das sind 0,2 Prozent mehr als 2018. Seit 2010 ist das Verpackungsaufkommen damit um 18,1 Prozent gestiegen. Die Quote der stofflichen Verwertung (Recycling) hat 2019 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 2,6 Prozentpunkte zugenommen. Mit den Zahlen aus 2019 wird das letzte „Vor-Corona-Jahr“ betrachtet. Ein starker Anstieg für das Jahr 2020 steht zu Befürchten.

Das Verpackungsaufkommen in Deutschland liegt im Jahr 2019 mit 227,55 kg/Kopf im Verhältnis zu anderen Mitgliedstaaten und zum EU-Durchschnitt (EU27) von 177,38 kg/Kopf weiterhin sehr hoch.

Was die Daten zum privaten Endverbrauch von Verpackungen angeht, ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren eingeschränkt, weil die Berechnungsweise geändert wurde. Bis einschließlich 2018 wurden alle Verpackungen einbezogen, die in Haushalten oder vergleichbaren Anfallstellen anfallen (Anfallstellenprinzip). Ab 2019 wurden alle Verpackungen einbezogen, die nach dem Katalog systembeteiligungspflichtiger Verpackungen der Zentralen Stelle Verpackungsregister als systembeteiligungspflichtig ausgewiesen sind. 

Recyclingquoten

Insgesamt 18,33 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle wurden 2019 verwertet, davon 13,53 Mio. Tonnen stofflich und 4,8 Mio. Tonnen energetisch. Die Quote der stofflichen Verwertung (Recycling) hat 2019 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 2,6 Prozentpunkte zugenommen.

Aufgeschlüsselt nach einzelnen Materialarten liegt die Steigerung der stofflichen Verwertungsquoten bei Kunststoffen mit 8,4 % am höchsten:

·      Kunststoff: 55,5 % (+8,4 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr)

·      Glas: 84,1 % (+1,1 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr)

·      Papier, Pappe, Karton: 89,5 % (+1,8 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr)

·      Aluminium: 93,5 % (+3,4 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr)

·      Stahl: 92,7 % (+0,8 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr)

·      Holz: 24,3 % (-1,0 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr)

Im Gegensatz zum Aufkommen führen die neuen EU-Berechnungsvorgaben für die Ermittlung der Recyclingmengen und -quoten zu teils deutlichen Reduktionen. Für die meisten Materialien konnte Deutschland die ab 2025 geltenden anspruchsvolleren Recyclingquoten bereits 2019 einhalten.

  • Glas 80,0% (Vorgabe 2025: 70%; Vorgabe 2030: 75%)
  • Papier 80,6% (Vorgabe 2025: 75%; Vorgabe 2030: 85%)
  • Aluminium 65,7% (Vorgabe 2025: 50%; Vorgabe 2030: 60%)
  • Eisenmetalle 89,2% (Vorgabe 2025: 70%; Vorgabe 2030: 80%)

Für folgende Materialien liegt Deutschland für 2019 noch unter den Vorgaben für 2025, so dass hier weitere Anstrengungen notwendig sind.

  • Kunststoffe 43,7% (Vorgabe 2025: 50%; Vorgabe 2030: 55%)
  • Holz 23,6% (Vorgabe 2025: 25%; Vorgabe 2030: 30%)

 

AK
22.11.21