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Nachhaltige Verpackung Dienstag, 23.11.2021

Ist der Griff zum Einwegglas ökologisch besser oder doch der zur Plastikfolie oder Konserve?

Für neun Produktgruppen hat der NABU die Umweltauswirkungen der marktüblichen Verpackungsalternativen untersuchen lassen - NABU-Factsheet. Die Rankings basieren auf einer Untersuchung des ifeu-Instituts im Auftrag des NABU und bewerten die einzelnen Verpackungen in Bezug auf Klimawandel, nicht erneuerbaren Ressourcenverbrauch und Schadstoffemissionen in Luft und Wasser.

Es sei letztlich nicht möglich zu sagen, dass ein bestimmtes Material das Beste für alle Verpackungen ist. Auf der Suche nach einer ökologischen Verpackung – sofern sie sich nicht vermeiden lasse – müsse man sich die Ansprüche an die Verpackung bewusst machen.

Die Umweltbewertung erfolgte nicht mit neuen Ökobilanzen, sondern durch ein „Screening von Ökobilanzen“. Keine Produkte bestimmter Marken, sondern prototypische Verpackungen für ein Lebensmittel oder eine Gruppe von Lebensmitteln wurden miteinander verglichen. Dabei wurden aus existierenden Ökobilanzen bekannte Standardwerte und Kenntnisse über beispielsweise Rohstoffherkunft, Packmittelproduktion sowie Transport- und Entsorgungswege genutzt.

Unter www.NABU.de/infografik-verpackungen können sich Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer interaktiven Infografik vor dem Einkauf informieren, um die umweltfreundlichere Verpackung zu wählen.

NABU-Tipps

  • Nicht jede Umstellung von Kunststoff auf Papier oder Glas ist auch tatsächlich ein Gewinn für Umwelt und Natur. Achten Sie insgesamt darauf, weniger Verpackungsmaterial zu verbrauchen.
  • Seien Sie kritisch, wenn Verpackungen mit „bioabbaubar“ oder „kompostierbar“ beworben werden. Wichtig ist es, Verpackungsmaterial zu recyceln, eine Kompostierung nach nur einer Nutzung ist Ressourcenverschwendung. Mit „bioabbaubar“ beworbene Plastikverpackungen dürfen auf keinen Fall in der Natur landen, da hier die Abbaubarkeit nicht gewährleistet ist.
  • Vermeiden Sie den Kauf von Einwegglas: Auch wenn die Recyclingquoten hoch sind, gibt es hier durch das schwere Gewicht extrem hohe CO₂- und Schadstoffemissionen bei Herstellung  und Transport.
  • Achten Sie darauf, ob sich hinter einer Papier-Optik nicht doch eine verklebte Alu- oder Kunststofffolie versteckt, die sich nicht einreißen lässt (z.B. bei Kaffee, abgepackter Wurst, Müslis mit ölhaltigen Zutaten). Im Gegensatz zu Getränke- oder Lebensmittelkartons gibt es für diese Verbundverpackungen keine Recycling-Infrastruktur. Beide gehören in die Gelbe Tonne und nicht ins Altpapier. (Anmerkung: Auch in der Gelben Tonne kann Verbundverpackung nicht in den Kunststoffkreislauf zurückgeführt werden.)

AK
23.11.21