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Risiko „Neue Materialen“ Samstag, 04.12.2021

Druckbare Elektronik, Leichtbauelemente für Autos oder Nanocarrier-Systeme für medizinische Zwecke sind funktionale Materialien, die als wichtige Beispiele für neuartige Materialien gelten.

Neuartige Materialien entstehen durch die gezielte Kombination von chemischen Bausteinen, um sehr präzise interne und/oder externe Strukturen und dadurch besondere Eigenschaften und neuartige Funktionen zu erzielen. Sie versprechen ein großes Anwendungspotenzial in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel bei erneuerbaren Energien, in der Medizin oder zur Ressourcenschonung.

Allerdings – so die Autoren - lasse sich derzeit nur schwer abschätzen, welche neuartigen Materialien in Zukunft tatsächlich zum Einsatz kommen werden und inwieweit der bestehende rechtliche Rahmen und andere Maßnahmen geeignet sind, um die Sicherheit für Mensch und Umwelt und weitere Aspekte der Nachhaltigkeit von neuartigen Materialien entlang ihres Lebenszyklus zu gewährleisten.

Die Autoren fordern deshalb ein gemeinsames Verständnis über die angemessene Steuerung, vor allem in der Förderung von neuartigen Materialien und deren Anwendungen, bei denen die Chemikaliensicherheit und Aspekte der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt werden.

Dazu wird folgendes für erforderlich gehalten:

·       Etablierung eines Frühwarnsystems grundsätzlich auf der Basis der Europäischen Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von chemischen Stoffen und Gemischen in Gefahrenklassen (CLP-Verordnung) allerdings erweitert um eine ganze Reihe von anderen Faktoren u.a. stoffübergreifende physikalische und morphologische Besonderheiten, wie zum Beispiel ein Potenzial zur Freisetzung lungengängiger biobeständiger Faserstäube, eine hohe Persistenz in der Umwelt oder eine Bioakkumulation in Umweltorganismen.

·       Überdenken des Rechtsrahmens angepasst an die Technologiereifestufen einer Innovation - Eine der Herausforderung sei die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den derzeit vorrangig auf die Chemikaliensicherheit für Mensch und Umwelt ausgerichteten Rechtsrahmen, eine zweite die Begrifflichkeiten.

·       Sicheres und nachhaltiges Design fördern -Der zukunftsfähigen Gestaltung von Materialinnovationen komme eine besondere Bedeutung zu. Potenzielle Gesundheits- und Umweltrisiken und der ökologische Fußabdruck der neuartigen Materialien und ihrer Anwendungen müssten frühestmöglich verstanden und beherrscht werden. Was die unter dem Safer and Sustainable by Design -Ansatz verstehen wollen, wird näher erläutert, bezieht unter vielen mehr auch die Anwendung von Lebenszyklusanalysen ein.

·       Stärken von Kommunikation und Kooperation

·       Ausbauen der Forschung zu Sicherheit und Nachhaltigkeit – Bisher generierte Daten nach Chemikalienrecht seien zum Teil nicht ausreichend. Es solle möglich werden, bereits vor dem Markteintritt mittels Screeningmethoden Wirkungs- und Expositionsdaten zu generieren

Bild: Herstellung elektronischer Strukturen im Tiefdruck auf Papier - Technische Universität Chemnitz aus https://de.wikipedia.org/wiki/Gedruckte_Elektronik

 

AK
4.12.21