Der Bund, der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt stellen im mitteldeutschen Revier 1,2 Mrd Euro bis 2038 zur Verfügung für das „Center for the Transformation of Chemistry“ (CTC). Die Gelder stammen aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen.
Ziel des CTC ist es, die bisher lineare Chemiewirtschaft in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Um die Versorgung wichtiger Industriezweige wie Gesundheit, Verkehr, Energie, Landwirtschaft und Konsumgüter sicherzustellen, will das „Center for the Transformation of Chemistry“ (CTC) eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft chemischer Erzeugnisse etablieren. Nachwachsende Rohstoffe, kurze Transportwege sowie lokale, kostengünstige und nachhaltige Produktionsprozesse sollen die Resilienz der deutschen Chemiewirtschaft sicherstellen.
Die chemische Industrie sei einer der wichtigsten Industriezweige Deutschlands und grundlegend für die Wertschöpfungsketten zahlreicher weiterer Wirtschaftszweige – Chemie stecke in 97% aller Produkte. Die hohe Abhängigkeit der Chemie von fossilen Quellen einerseits als Energielieferant für Herstellungsprozesse und andererseits als Rohstoffbasis für chemische Stoffe und Produkte mache das bestehende System anfällig für Krisen aus Preisanstiegen und Unsicherheiten in den Zulieferketten. „Um die Versorgung und das Funktionieren der gesamten Wirtschaft am Standort Deutschland zu sichern, ist es dringend notwendig, Ausgangsstoffe, Prozesse und Produkte neu zu denken und die bisher linear geprägte chemische Industrie, die zudem große Mengen Kohlenstoffdioxid sowie giftige Abfälle und Abwässer produziert, langfristig als widerstandsfähige Kreislaufwirtschaft zu etablieren“, erklärt Peter H. Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung die Ziele des CTC.
AK
31.10.22