6 Prozent der Umsätze für Bürokratie

Durch erhöhte Anforderungen müssen Angestellte 22 Prozent ihrer Arbeitszeit für bürokratische Tätigkeiten aufwenden. Dies geht aus einer Umfrage des ifo-Instituts unter Führungskräften in Deutschland hervor.

Die befragten Unternehmen bewerteten den Einfluss der Bürokratie auf einer Skala von -100 (sehr negativ) bis +100 (sehr positiv) im Durchschnitt mit -43. Nach Angaben der Managerinnen und Manager entsteht der steigende Zeitaufwand vor allem durch ausufernde Berichts- und Informations-, Dokumentations- und Meldepflichten.

Außerdem seien die gesetzlichen Regelungen in den letzten zehn Jahren immer komplexer geworden. Rund 75 Prozent der Teilnehmenden bewerten die Praxistauglichkeit bzw. Umsetzbarkeit von Gesetzen dabei als schlecht bis sehr schlecht. Um den bürokratischen Anforderungen gerecht zu werden, müssen knapp 80 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen externe Dienstleister beauftragen. Die extreme Anzahl an Gesetzen und deren zunehmende Unverständlichkeit dürften diese Notwendigkeit potenzieren.

In Summe beziffern die Unternehmen die durch Bürokratie verursachten Kosten auf durchschnittlich 6 Prozent ihres Umsatzes. Durch die zunehmenden bürokratischen Auflagen werden Unternehmen immer weiter in ihrer Kern-Tätigkeit eingeschränkt und in ihren Investitionsentscheidungen negativ beeinflusst.

Vergleichbare Ergebnisse finden sich in der Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM). Fast alle Unternehmen störe die große Anzahl an Gesetzen und staatlichen Vorschriften. Das vorherrschende Gefühl in den Unternehmen laut der IfM-Studie im Zusammenhang mit Bürokratie sei Wut, gefolgt von Ohnmacht und Verwirrung.

AK
8.1.25

Büroktiedschungel