Bakterielle Zellulose statt Mikroplastik

Bioweg, ein innovatives Start-up-Unternehmen mit Sitz in Quakenbrück, Niedersachsen, arbeitet daran Mikroplastik zu ersetzten. Bioweg entwickelt alternative Inhaltsstoffe auf der Basis von Bakterienzellulose für die Bereiche Körperpflege, Kosmetik, Saatgut- und Düngemittelbeschichtung sowie die verarbeitete Lebensmittelindustrie.

Durch die Kombination von Biotechnologie, Materialwissenschaft und grüner Chemie nutzt Bioweg Abfälle oder Nebenströme aus der Lebensmittelindustrie als Ausgangsmaterial für die Entwicklung dieser Lösungen. Die Europäische Union hat Bioweg eine Förderung des Europäischen Innovationsrates in Höhe von 12,6 Millionen Euro zugesprochen.

Im Februar 2023 haben Bioweg und Ginkgo Bioworks (NYSE: DNA), das eine Plattform für Zellprogrammierung und Biosicherheit aufbaut, ihre Zusammenarbeit zur Optimierung der Produktion von bakterieller Zellulose bekannt gegeben.

Die aktuellen Produkte von Bioweg, die auf biologisch abbaubarer bakterieller Zellulose basieren, wurden bereits von Unternehmen als wirksamer Ersatz für synthetische Polymere wie Acrylate, Polyethylen und Polystyrol getestet und eingesetzt. Synthetische Polymere kommen häufig als Mikroperlen (Mikropulver) und Texturierungsmittel (Rheologiemodifikatoren) in Produkten der Kosmetik-, Haushalts- und Körperpflegeindustrie sowie in landwirtschaftlichen Beschichtungen und anderen Branchen vor.

Helfer sind Bakterien, die bei der Herstellung des Teegetränks Kombucha verwendet werden. Die Grundlage für den Ersatzstoff sind Abfälle wie Melasse oder Gemüsereste. Diese werden durch die Bakterien zu Zellulose verarbeitet, die die gleichen Eigenschaften wie Mikroplastikkugeln haben soll.

In 2025 soll die erste Anlage mit einer Kapazität von 1.000 Tonnen pro Jahr stehen. Weitere Produktionsstätten sind in den Jahren danach in Asien und Nordamerika geplant. Neben EU-Geldern stützt sich der Ausbau auf Risikokapitalgeber.

 

AK
19.2.23