EU prüft Risiken durch PVC

Die Europäische Chemikalien Agentur (ECHA) hat einen INVESTIGATION REPORT ON PVC AND PVC ADDITIVES veröffentlicht.

Laut ECHA können die von PVC-Harz ausgehenden Risiken für Arbeitnehmer und die Umwelt mit den aktuellen Betriebsbedingungen und den Sicherheitsmaßnahmen der Unternehmen als ausreichend beherrscht gelten. Diese Schlussfolgerung folge einer Analyse der bei der Herstellung von PVC-Harz verwendeten Materialien, des Produktionsprozesses, der Abfallentsorgung und der Exposition gegenüber PVC-Staub. Diese positive Erkenntnis dürfte der konstruktiven Kommunikationsbereitschaft und Datenverfügbarkeit bei VinylPlus zu verdanken sein.

Risiken identifiziert die ECHA für einzelne PVC-Zusatzstoffe und bei der Freisetzung von Mikropartikeln. Es werden Regulatorische Maßnahmen in folgenden Bereichen vorgeschlagen:

  • Minimierung der Risiken im Zusammenhang mit Weichmachern, insbesondere bestimmten fortpflanzungsgefährdenden Ortho-Phthalaten;
  • um Risiken durch hitzestabilisierende Organozinne wie DOTE zu minimieren, die zu Entwicklungsstörungen und Fortpflanzungsschäden führen können;
  • die Emissionen von Flammschutzmitteln zu reduzieren, wie in der Regulierungsstrategie der ECHA für Flammschutzmittelvorgeschlagen;
  • Implementierung und Verbesserung von Technologien zur Minimierung der PVC-Mikropartikelemissionen, insbesondere in Recyclinganlagen und Deponien.

Die Ergebnisse der ECHA wurde nun an die Europäische Kommission weitergeleitet. Die Kommission entscheiden, ob Vorschläge für REACH-Beschränkungen ausgearbeitet werden sollen.

Nach Aussage von VinylPlus kann die europäische PVC-Branche eine Erfolgsbilanz bei der proaktiven und erfolgreichen Substitution gefährlicher Additive wie niedermolekulare Phthalate (LMW) und Stabilisatoren auf Blei-/Cadmiumbasis vorweisen und sei damit sowie durch weitere Verbesserungen der Nachhaltigkeit von PVC-Additiven ein Vorreiter der Industrie. Derzeit werde etwa ein Drittel der jährlich in Europa anfallenden PVC-Abfälle recycelt. Die Branche investiere in Erfassungssysteme, Sortier-, Extraktions- und Lösemittelverfahren sowie ins Chemische Recycling, um PVC-Abfälle, die Alt-Additive enthalten, zu identifizieren und entsprechend zu verwerten. Die Branche strebe an, bis 2030 jährlich eine Million Tonnen PVC-Abfälle zu recyceln und wieder in neuen Produkten einzusetzen.

VinylPlus fordert einen soliden und wissenschaftlich fundierten Ansatz ein, um sicherzustellen, dass Materialien wie PVC-Additive in einer Weise reguliert werden, die einen optimalen Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt gewährleistet und der der Industrie die notwendige regulatorische Berechenbarkeit biete, um in Nachhaltigkeit und Innovationskraft zum Nutzen der Gesellschaft zu investieren.

 

AK
1.12.23