Fördergeld für katalytisch getriebenes Recycling

Die Werner von Siemens Stiftung (WSS) steckt 100 Mio. CHF, verteilt über 10 Jahre, in die Entwicklung katalytisch getriebener Produktionsverfahren zum effizienten Recycling von Kunststoffgemischen.

Professorin Regina Palkovits und Professor Jürgen Klankermayer vom Institut für Technische und Makromolekulare Chemie an der RWTH Aachen werden das neue WSS-Forschungszentrum in Aachen leiten.

Die Forscherinnen und Forscher des WSS-Forschungszentrums werden daran arbeiten, eine mehrdimensionale Kreislaufwirtschaft nach dem „Open-Loop-Prinzip“ zu etablieren. Das bedeutet: Durch katalytisch getriebenes Recycling werden molekulare Bausteine hergestellt, die derart vielseitig einsetzbar sind, dass sie sich in verschiedene Wertschöpfungsketten und Materialkreisläufe einspeisen lassen.

Abfall als wertvolle Ressource -dazu müssten beim Recycling molekulare Bausteine hergestellt werden, die den größtmöglichen chemischen Wert behielten. Kunststoffe sollten nicht ganz abgebaut werden bis zum Synthesegas oder gar zu CO2, sondern nur so weit verkleinert werden, dass sie gut wiederverwendbar sind. Zudem sollten die künftigen Bausteine nachhaltiger werden, am besten biologisch abbaubar.

Dass die Idee funktionieren kann, hat das Forschungsteam nach eigenen Angaben bereits mehrfach demonstriert. So habe es ein neues katalytisches Verfahren entwickelt, um den Kunststoff Polyethylen durch Zusatz von Biomasse in bio-abbaubare Polymilchsäure umzuwandeln. Auch PET habe das Team zu einem wiederverwendbaren Baustein abgebaut – und entfernte in dem Prozess zugleich den Weichmacher Bisphenol A.

 

AK
11.1.24

Bild: 08-WSS100-Aachen-┬®WSS-Felix-Wey