Die AIM3D GmbH, Anbieter von 3D-Druck-Anlagen nach dem CEM-Verfahren, lud am 14. September zur Hausmesse 2022 nach Rostock.
Im Mittelpunkt standen Gastvorträge von Anwendern, die zu den neuesten Entwicklungen bei Anwendungen von Multimaterial-Druckern informierten. Die Anlagentechnik der Rostocker sind Multimaterial-Drucker, die Polymere, Metall und Keramik verarbeiten können.
AIM3D informierte die 3D-Druck-Anwender zur bevorstehenden Markteinführung der neue ExAM 510-Anlage, mit einem größeren Bauraum für höhere Volumina von Bauteilen, die nun die ExAM 255 ergänzt. Das Modell wird offiziell auf den anstehenden Publikumsmessen, K 2022 (Düsseldorf, D) , Formnext 2022 (Frankfurt, D) und der World PM 2022 (Lyon, F), vorgestellt. Das AIM3D-Team gab den Besuchern zudem einen Überblick zu neuen Entwicklungen der Maschinentechnik, der Prozessgestaltung und der Werkstoffe der Multi-Material-3D-Drucktechnik mit dem CEM-Verfahren.
Forum mit Gastbeiträgen
Die Gastbeiträge aus Industrie und Forschung bildeten einen Schwerpunkt der Hausmesse. Dr. Maximilian Musch von AM Power gab zur Einführung einen Überblick über die vielfältigen Anwendungen der Additiven Fertigung. Er erläuterte Schwerpunkte bestimmter Branchen, bewertetet den Reifegrad der unterschiedlichen Verfahren und beschrieb neue Trends. Der Vortrag von Daniel Alfonso erläuterte die strategischen Aktivitäten der Schunk Sintermetalltechnik im 3D-Druckbereich und die Entwicklungspartnerschaft mit AIM3D. 3D-Metalldruck-Pionier Frank Herzog zeigte für das Unternehmen Naddcon die Aktivitäten als 3D-Druck-Dienstleister auf. Herzog stellte seine HZG-Group als Holding von Aktivitäten in der 3D-Szene vor, zu denen auch eine Beteiligung bei AIM3D gehört. Als Gründer der Concept Laser GmbH, Lichtenfels, skizzierte er seinen Weg vom „Start-up“ bis zu einem führenden Weltunternehmen des pulverbettbasierten Laserschmelzens von Metallen, welches heute Teil der GE Additive-Gruppe ist.
Philipp Töllner stellte dem Publikum Projekte am Lehrstuhl für Mikrofluidik der Universität Rostock aus der Material- und Verfahrensforschung vor. AIM3D ist eine Ausgründung dieses Lehrstuhls. Die Projekte decken dabei alle Bereiche des CEM-Verfahrens mit Metall, Keramik und Kunststoffen im 3D-Druck ab. Der Vortrag der BASF von Sascha Tim Schwendy nahm Bezug auf die langjährige Zusammenarbeit zwischen der BASF und AIM3D. BASF war der erste Beta-Kunde der ExAM 255-Anlage, und ist damit der längste Maschinennutzer einer CEM-Anlage. Die Anlage wird bei BASF für einen beschleunigten Materialentwicklungsprozess und zur Akquisition von Kunden aus der Spritzgießtechnik eingesetzt. Den Abschlussvortrag hielt Murat Demirtas vom FGK-Keramik-Institut in Höhr-Grenzhausen. Demirtas berichtete zu wissenschaftlichen Erfolgen des FGK im Bereich des Keramik-Drucks auf CEM- und Lithographie-Basis. Er ging dabei vor allem auf die jüngsten Ergebnisse im Bereich des Multi-Material-Keramik-3D-Drucks ein.
Vorstellung der neue ExAM 510
Die neue ExAM 510, die den Gästen anlässlich Hausmesse gezeigt wurde, steht für größere Bauräume, höhere Präzision und beschleunigte Aufbaugeschwindigkeiten. Der ExAM 510-Drucker ist ein Multimaterialdrucker für die additive Fertigung, der bis zu drei Werkstoffe parallel aufbauen kann. Das erweiterte Baufeld von 510 x 510 x 400 mm³ erschließt nun eine Vielzahl von Anwendungen. Der Bauraum ist mit bis zu 200 ºC temperierbar, um die Spannungen im Bauteil zu reduzieren und Hochleistungswerkstoffe zu verarbeiten. Die deutlich gesteigerte Baurate bzw. Aufbaugeschwindigkeit liegt, natürlich in Abhängigkeit vom Werkstoff, bei bis zu 250 cm³/h (bei Verwendung einer 0,4 mm Düse). Diese Extruder-Klasse ermöglicht eine bis zu Faktor 10 höhere Austragsrate als marktgängige Filament-Extruder. Der besondere Charme des ExAM 510 erschließt sich auf der Werkstoffseite. Die Anlage stattete AIM3D mit einer auf Hochtemperaturkunststoffe spezialisierten beheizbaren Prozesskammer aus. Dies ermöglicht es auch, Hochtemperaturkunststoffe wie PEEK, PEI, PSU, PPS, mit und ohne Faserfüllung, zu verarbeiten.
AK
1.10.22
