Implikationen des globalen Plastikabkommens für Industrie

Die UN-Umweltversammlung in Nairobi hatte sich letztes Jahr auf die Ausarbeitung eines rechtlich verbindlichen Abkommens gegen die Verschmutzung der Umwelt mit Plastikabfällen geeinigt.

Das Wuppertal Institut hat ein Diskussionspapier erarbeitet: Entwicklungsprozess eines globalen Vertrags zu Kunststoffen. Chancen und Herausforderungen für die deutsche Industrie.

Fünf zentrale Erfolgsfaktoren werden vom Wuppertal Institut definiert, damit die deutsche Industrie diesen Prozess tatsächlich als Chance für sich begreift und entsprechend unterstützt.

  • Synchronisierung mit der EU Kunststoffkreislaufstrategie – An erster Stelle solle dabei eine möglichst weitgehende Synchronisierung sowohl der nationalen Aktionspläne als auch der übergreifenden Aktivitäten mit dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission und den dort vorgesehenen Umsetzungsaktivitäten im Bereich Kunststoff stehen.
  • Digitalisierung und Standardisierung stärken – Ein zentraler Aspekt solle der konsequente Fokus auf digitale Strukturen der Datenerfassung und -übertragung sein, damit Daten anschließend mit möglichst geringem Aufwand für mehrere Anforderungen genutzt werden können.
  • Science based targets für den Umgang mit Kunststoffen – Ein pauschales Plastik-Bashing sei für die Ziele des Plastikabkommens wenig hilfreich.
  • Globale Lastenteilung – eine transparente Diskussion geben, wer am Ende auch auf Seiten der Industrie von solchen Regelungen profitiert, wem aber auch zusätzliche Kosten entstehen
  • Positionierung der deutschen Industrie als „early adopter“ – Um einen tatsächlichen Impact auf den Verhandlungsprozess zu erzielen, sollte sich die deutsche Kunststoffindustrie bzw. die kunststoffverarbeitende Industrie auf quantifizierte und nachvollziehbare Ziele verpflichten, die u.a. auch zusätzliche Investitionen in eine zirkuläre Kunststoffwirtschaft beinhalten – z.B. zum Konzept Kreislaufwirtschaft PLUS, wie es von PlasticsEurope vorgestellt wurde

Diskussionspapier Wuppertal Institut Plastikabkommen

AK
28.11.22