Plastics Europe Deutschland, der Verband der Kunststofferzeuger, veröffentlicht neue Wirtschaftsdaten. Im zweiten Quartal 2024 stieg die Kunststoffproduktion in Deutschland um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal und lag damit zum ersten Mal seit Anfang 2022 wieder über dem Vorjahresniveau.
„Nach zwei schwierigen Jahren zeigt die kunststofferzeugende Industrie in Deutschland erste Anzeichen einer Erholung, aber die strukturellen Probleme bleiben bestehen“, sagt Alexander Kronimus, kommissarischer Hauptgeschäftsführer von Plastics Europe Deutschland. „Hohe Energie- und Rohstoffkosten, zu viel Bürokratie und lange Genehmigungsverfahren belasten die Unternehmen. Die deutsche kunststofferzeugende Industrie konnte den Abwärtstrend vorerst stoppen. Wenn es der Bundesregierung jetzt nicht gelingt, Deutschland, als Industriestandort wettbewerbsfähig zu machen, werden sich dringend benötigte Investitionen der Unternehmen in die zirkuläre Transformation weiter verzögern.“
Das Produktionsniveau der Kunststofferzeuger war trotz der Erholung im ersten und zweiten Quartal 2024 weiterhin niedrig und liegt in Deutschland immer noch 21 Prozent unter dem Stand von 2021. Die Auftragslage der Unternehmen bleibt ebenfalls kritisch, da die Bestellungen für Kunststoffe auch im zweiten Quartal leicht rückläufig waren.
Auch wenn die Nachfrage nach Kunststoffen im Jahresverlauf leicht zunimmt, erwartet Plastics Europe Deutschland nur eine moderate Erholung. „Impulse kommen zurzeit vor allem aus dem außereuropäischen Ausland, da sich die Industrieproduktion dort besser entwickelt“, erklärt Alexander Kronimus. „Diese ungleiche Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, dass der Standort Deutschland wettbewerbsfähig bleibt, und fordert eine klare Reaktion der Bundesregierung. Um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und international Schritt zu halten, muss Deutschland sowohl zirkulärer als auch wieder wettbewerbsfähig werden.“
AK
18.9.24