Lackierte Bauteile im Recycling

Im Forschungsvorhaben „Erschließung des Recycling-Potenzials lackierter thermoplastischer Kunststoffe durch umweltfreundliche Laserentlackung“ hat die Hochschule Ansbach eine innovative Methode zur Entfernung der Lackschicht von thermoplastischen Bauteilen entwickelt und erprobt, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Aus Gründen des Klima-, Ressourcen- und Umweltschutzes müssen die Verwertungswege für Kunststoffe in Deutschland, aber auch weltweit, dringend verbessert werden. Dazu gehören lackierte Kunststoffteile, die fester Bestandteil zahlreicher Konsumgüter sind und besonders in der Bau- und Automobilindustrie sowie als Formteile für Möbel, Elektronik und Haushaltsgeräte weit verbreitet sind. Im Recycling verursachen die hohen Mengen an lackierten Kunststoffen auf dem Markt Probleme.

„Um lackierte thermoplastische Teile wie Stoßfänger, Kotflügel oder Kühlergrill ohne Qualitätsverlust des Recyclats zu recyceln, ist es unerlässlich, den Duroplastlack vom thermoplastischen Trägermaterial zu trennen,“ so Prof. Dr.-Ing. Alexandru Sover von Hochschule Ansbach. Die ausführliche Untersuchung zur Entfernung der Lackschicht von farbig lackierten Thermoplasten mittels Laser zeige, dass die Ablösung der Lackschicht bei vielen Standardthermoplasten vollständig möglich ist, während das empfindliche thermoplastische Substrat nicht beschädigt wird. Zur materialtechnischen Aufbereitung sei eine Entfernung der Lackschicht vom thermoplastischen Trägermaterial vor dem eigentlichen Recycling unumgänglich, denn ohne die Entlackung zerfällt der Lack beim Wiederverwerten in kleine Partikel und vermindert die Qualität der Recyclingprodukte massiv. Die Laser-Entlackung zeige sehr gute Ergebnisse.

Im Vergleich zu anderen Trennungsverfahren biete diese Technik große Vorteile: Sie sei einfach zu bedienen und leise, habe niedrige Betriebskosten und benötige keine Verbrauchsmaterialien oder gar umweltgefährdende Medien (Schleifmittel, Chemikalien oder Lösungsmittel).

AK
12.7.22