Lithium-Ionen-Recycling

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert mit 16,66 Millionen Euro die Entwicklung eines ganzheitlichen Recyclingansatzes für Lithium-Ionen-Batterien.

Im Rahmen des Projekts „LiBinfinity“ wird eine Pilotanlage errichtet, die eine effiziente Kreislaufwirtschaft von Batteriematerialien ermöglichen soll. Es wird ein mechanisch-hydrometallurgisches Verfahren entwickelt, das vollständig auf energieintensive Prozessschritte verzichtet. Ein vollumfänglicher Ansatz soll erarbeitet werdrn – von der Entwicklung von Logistikkonzepten bis hin zur Reintegration von Rezyklat in den Lebenszyklus der Batterie. Mit einer Recycling-Pilotanlage wird der Ansatz in eine prototypische Anwendung gebracht. Die Pilotanlage entsteht am Mercedes-Benz-Standort Kuppenheim und wird eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen haben.

Die Geld geht an ein Konsortium um die Licular GmbH. Projektpartner sind die Mercedes-Benz AG, die Daimler Truck AG, die Primobius GmbH, die SMS group GmbH, die Technische Universität Clausthal, das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und die Technische Universität Berlin. Die Förderung ist Teil der Fördermaßnahme zum „Batterie-Ökosystem“ des BMWK.

Batteriezellen „made in Europe“ sollen sich von denen der Wettbewerber am Weltmarkt auch in punkto Nachhaltigkeit unterscheiden: Sie sollen umweltverträglicher sein und eine bessere Klimabilanz aufweisen. Entsorgung und Recycling sollen bei der Entwicklung und Produktion von vornherein mitgedacht werden. In den Lieferketten sollen alle Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden (siehe Thesenpapier  „Batterie-Nachhaltigkeit“ des BMWK).

Ab 2031 werden EU-weit voraussichtlich Rezyklat-Quoten für große Traktions- und Industriebatterien gelten. Das bedeutet, dass bei der Neuproduktion von Lithium-Ionen-Batterien eine bestimmte Mindestmenge an recyceltem Kobalt, Lithium und Nickel eingesetzt werden muss.

Im Rahmen der Maßnahme „Batterie-Ökosystem – Forschung in der Schwerpunktförderung Batteriezellfertigung“ fördert das BMWK insgesamt knapp 40 Forschungsverbünde mit rund 200 Teilvorhaben. Dafür stehen insgesamt Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro zur Verfügung. Schwerpunkte der Fördermaßnahme sind die Themenkomplexe Batterie- Nachhaltigkeit und Recycling, digitalisierte Batterieproduktion, Test, Zertifizierung und Qualitätssicherung von Batterien sowie Anwendung neuer Batteriezelltechniken. Sie flankiert die beiden Batterie-IPCEI (Important Projects of Common European Interest), mit denen das BMWK die Batteriezellproduktion in Deutschland fördert.

AK
12.7.22