Das Thema „Mid Caps und große Familienunternehmen – Wie stark ist der große Mittelstand in Deutschland?“ wird in der IW-Analyse 157 beleuchtet.
Die vorliegende Analyse schließt mit wirtschaftspolitischen Reformvorschlägen, um dem strukturprägenden großen Mittelstand hierzulande neue Wachstumsperspektiven zu eröffnen.
Der große Mittelstand besitze in der deutschen Wirtschaftsstruktur eine herausragende Rolle. Hierbei handele es sich um Unternehmen ab 250 Beschäftigten, die damit gegenüber kleinen und mittleren Unternehmen eine größere Belegschaft aufweisen, aber anders als Großunternehmen und Konzerne weniger als 3.000 Beschäftigte haben.
Insgesamt gäbt es rund 16.400 dieser auch als Mid Caps bezeichneten Unternehmen, die fast 10,4 Millionen Menschen beschäftigen. Seit 2003 sei ihre Anzahl kräftig gewachsen. Viele der großen Mittelständler seien Familienunternehmen, die eine hohe Bedeutung für ihre jeweilige Heimatregion aufweisen. Zum großen Mittelstand würden auch die Hidden Champions, die global tätig sind und in ihrer jeweiligen Branche zu den Weltmarktführern zählen, gehören, obwohl sie keine Konzerne seien.
Trotz dieser starken Stellung des deutschen großen Mittelstands sähen sich die Unternehmen mit zunehmenden Problemen konfrontiert. Das Wachstum sei seit der Coronapandemie zum Erliegen gekommen, die deutsche Position auf dem Weltmarkt erodiere langsam. Der Energiepreissprung nach dem russischen Angriff auf die Ukraine habe viele Mid Caps in der Industrie getroffen. Zur Stagnation trügen aber auch politische Versäumnisse in Deutschland bei – von einer überbordenden Bürokratie und schleppenden Digitalisierung über den Fachkräftemangel bis hin zu maroden Infrastrukturen.
AK
8.4.22