Für eine Beschleunigung der Kreislaufwirtschaft sind Normungen nach herrschender Überzeugung unerlässlich. Das darf allerdings nicht zu Lasten des Mittelstandes gehen.
So fordert der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) in seiner Pressemitteilung vom 17.07.24:
Die Normung und Errichtung von Standards sind wichtige Schritte zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Allerdings müssen die Interessen des Mittelstandes stärker berücksichtigt und unterstützt werden. Ohne staatliche Förderung und eine gleichberechtigte Vertretung besteht die Gefahr, dass Normen geschaffen werden, die nur von großen Konzernen erfüllt werden können, was zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und Innovationskraft führen könnte. bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock appelliert daher an die Politik, Maßnahmen zu ergreifen, um ein ausgewogenes und faires Normungsverfahren sicherzustellen.
Anlass ist der vom Bundesumweltministerium vorgelegt Entwurf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Die Notwendigkeit der Normung wird hier in einem eigenen Kapitel detailliert (Kapitel 3.4). So wird ausgeführt:
Kreislaufwirtschaft erfordert Abstimmung, Kooperation und Kommunikation zwischen den Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Normen und Standards sind dafür unerlässliche Instrumente. Sie garantieren Vergleichbarkeit und Kompatibilität, definieren Grundanforderungen an Methoden, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen sowie Formate für die Kommunikation und den Datenaustausch.
Während erkannt scheint, dass Normung möglichst europäisch, wenn nicht sogar international erfolgen sollte, findet sich kein Gedanke an die adäquate Beteiligung des Mittelstandes im Entstehungsprozess der Normen.
AK
4.8.24
