Polymervielfalt ist Garant für Innovationsfähigkeit

In dem Bestreben, die Kreislauffähigkeit von Produkten zu verbessern, wird eine Begrenzung der Polymervielfalt als denkbare Option diskutiert. VCI und Plastics Europe Deutschland (PED) fordern, in dieser Diskussion zwischen Anwendungs- und Polymerebene zu unterscheiden – so in der VCI-PED-Position zum Erhalt der Polymervielfalt.

Während die Materialkomplexität auf Produktebene im Sinne des Design for Circularity unter Wahrung der Ressourceneffizienz und Produktleistung reduziert werden könne, sei die Materialvielfalt auf Polymerebene Garant für Materialinnovation und Eigenschaftsverbesserungen in Produkten im Sinne des Designs for Sustainability.

Eine Begrenzung sollte deshalb ausschließlich im Hinblick auf die zielgerechte Verminderung der Materialkomplexität auf der Produktebene diskutiert werden.

Die Polymervielfalt sei eine Konsequenz mannigfaltiger spezifischer Werkstoffanforderungen aus zahlreichen Anwendungen, in denen Kunststoffe zum Einsatz kommen und mitnichten das Ergebnis willkürlichen Inverkehrbringens. Denn die Anforderungen der jeweiligen Anwendung lege die Materialauswahl fest. In diesem Sinne sei es wichtig, mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass eine Reduzierung der Polymervielfalt nicht auf das Ziel einzahlen würde, die Materialkomplexität zu reduzieren. Denn auch im Falle einer Reduzierung der Polymervielfalt blieben die unterschiedlichen Anforderungen weiterhin bestehen. Lösung liegt dann im vermehrten Additiveinsatz. Die Heterogenität der Stoffströme würde damit nicht reduziert.

VCI und PED schlagen in ihrem Positionspapier fünf Handlungswege vor. Unter anderem sei unabhängig von der Polymervielfalt eine effektive Sammlung und die Weiterentwicklung von Erkennungs- und Sortiertechniken für die Kreislaufwirtschaft essenziell.

AK
8.1.25

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