Produkte und Dienstleistungen für eine zirkuläre Wirtschaft – Unternehmensbefragung

Eine aktuelle Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, welche Rolle kreislauforientierte Produkte und Dienstleistungen in der Industrie und unternehmensnahen Dienstleistungen spielen und welche Motivationen und Ansätze zugrunde liegen – IW-Report Nr. 16 vom 16. März 2023.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität sähen sowohl der europäische Green Deal als auch der aktuelle Koalitionsvertrag eine Kreislaufwirtschaft als eine zentrale Maßnahme, bei der die gesamte Industrie mobilisiert werde.

Über eine umweltgerechte Produktgestaltung (Ökodesign) müssten Unternehmen künftig stärker eine Kreislaufführung bei der Produktplanung/-entwicklung berücksichtigen. Die geplante EU-Ökodesign-Verordnung sei ein ehrgeiziges und richtungsweisendes Regelwerk, das die wesentlichen Weichen für eine Kreislaufwirtschaft stelle.

Auszug aus den Ergebnissen:

  • Das zirkuläre Angebotsportfolio sei bisher eher marktgetrieben.
  • Obwohl ein beträchtlicher Anteil an Unternehmen schon lange kreislauforientierte Produkte und/oder Dienste anbiete, sei das Thema Kreislaufwirtschaft nicht in der Breite bei den Unternehmen angekommen.
  • Langlebigkeit, traditionell als Teil des Werteversprechens „Made in Germany“ verstanden, schaffe gute Voraussetzungen
  • Eine Minderheit der Unternehmen richte bislang ihr Geschäftsmodell für eine Kreislaufführung neu aus oder plane dies. Eher würden bisherige Produkte/Dienste oder ihre Prozesse in Vorbereitung auf eine Kreislaufführung angepasst.

Gleichzeitig stelle die geplante Regulierung über Anforderungen an die Produktgestaltung hinsichtlich der Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Wiederverwertbarkeit einen Eingriff in die Produktgestaltung, Produktionsprozesse und Wertschöpfungsketten von Unternehmen dar. Deswegen müsse eine solche Regulierung maßvoll sein:

  • Mehrfachregulierungen oder Rechtsunsicherheiten seien zu vermeiden.
  • Zur Sicherstellung des Wissenstransfers in die Unternehmen brauche es flankierende Maßnahmen, damit Unternehmen die Anforderungen an die Kreislauffähigkeit, beispielsweise beim Produktdesign, besser verstehen.
  • Ziel einer Kreislaufwirtschaft sei nicht nur Werte hochzuhalten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland zu erhalten und dabei Ressourcen zu schonen.

AK
18.4.23