Die Unternehmen Pekutherm, NEXTCHEM, Röhm und POLYVANTIS setzen bündeln ihr Know-how, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für PMMA in Europa aufzubauen. Das Netzwerk ist interessiert an einer Zusammenarbeit mit allen PMMA-verarbeitenden Unternehmen in Europa.
Durch die Partnerschaft der vier Unternehmen kann mehr PMMA-Wertstoff sowohl durch mechanisches als auch chemisches Recycling gewonnen und als MMA und PMMA in Neuware-Qualität wieder dem Markt zugeführt werden.
Pekutherm schafft mit ihrem flexiblen Sammelsystem die Grundlage für ein industrieweites Kreislaufsystem für PMMA. PMMA verarbeitende Betriebe erhalten individuelle Konzepte zur Rückführung ihrer Produktionsabfälle. Pekutherm sorgt zudem für das sortenreine Trennen, ein mehrstufiges Sortieren und das definierte Granulieren der eingesammelten PMMA-Abfälle. Das erfolgt sowohl für post-industrial Wertstoffe als auch – und das ist entscheidend für eine deutliche Erhöhung der Recyclingquote – post-consumer Abfälle. Als das größte in Europa auf PMMA-Recycling spezialisierte Unternehmen verfügt Pekutherm über eine Sortierkapazität von 10.000 Tonnen pro Jahr.
Röhm und POLYVANTIS können die vorsortierten Fraktionen nach nur einem weiteren Prozessschritt wieder als Rohstoff für die Produktion einsetzen. Röhm bietet Kunden bereits heute Produkten mit reduziertem CO2-Fußabdruck an. Diese werden entweder durch den Zusatz von recyceltem PMMA, Methylmethacrylat (MMA) oder durch den Einsatz von ISCC-PLUS zertifizierten nachhaltigen Rohstoffen hergestellt.
MyRemono, die auf Kunststoffrecycling spezialisierte Tochtergesellschaft von NEXTCHEM, wird das verbleibende PMMA abnehmen und mit der chemischen Recyclingtechnologie NXRe™ aufbereiten, ein Depolymerisationsprozesses auf Basis einer Metallschmelze. In Italien wird dieser kontinuierliche Prozess zum Recycling von Kunststoffabfällen nun erstmalig mit Unterstützung des EU-Innovationsfonds im industriellen Maßstab errichtet. Die Anlage soll voraussichtlich im Jahr 2026 fertiggestellt werden und eine anfängliche Verarbeitungskapazität von 5.000 Tonnen PMMA pro Jahr erreichen – das entspricht etwa 10 Millionen Autorückleuchten. Im Vergleich zum heutigen Stand der Technik wird erwartet, dass das recycelte MMA einen um mehr als 90 Prozent reduzierten CO2-Fußabdruck aufweist, was bei voller Auslastung eine jährliche Einsparung von rund 13.000 Tonnen Treibhausgasen bedeutet.
Weitere Details in der Pressemitteilung von Röhm vom 17. Dezember 2024
Bild: Von links: Hans-Peter Hauck (COO Röhm), Lukas Dössel (Director Circular Economy Röhm), Daniela Pfister (Kaufmännische Leitung Pekutherm), Heiko Pfister (Geschäftsführer Pekutherm) und Giovanni Sale (Corporate & Business Strategy Senior Vice President MAIRE) sowie Massimo Di Amato (Circular Solutions SVP NEXTCHEM, Managing Director MyRemono)
AK
8.1.25