UN-Plastikabkommen – Vierte Verhandlungsrunde ist abgeschlossen

Die vierte von fünf Verhandlungsrunden zur Ausarbeitung des UN-Plastikabkommens ist beendet.

PlasticsEurope begrüßt, dass die an einem kritischen Punkt angekommenen Verhandlungen in Arbeitsgruppen weitergeführt werden, auch zwischen den Verhandlungsrunden. Die Einbindung von Beobachtern bei diesen Gesprächen sei unverzichtbar, um die Transparenz und technische Integrität des Abkommens zu gewährleisten.

Die notwendige Finanzierung für die Maßnahmen zu mobilisieren und den Zugang dazu zu erleichtern, stelle eine besondere Herausforderung dar, insbesondere für Schwellenländer. Die erweiterte Herstellerverantwortung könne hier Lösungen bieten, um die sachgerechte Entsorgung von Produkten am Ende ihrer Lebensphase zu gewährleisten.

PlasticsEurope begrüßt auch die vielen Vorschläge, um problematische Kunststoffanwendungen besser zu erkennen und zu vermeiden. Darunter seien vielversprechende Ansätze aus der EU und dem Vereinigten Königreich sowie ein „Entscheidungsbaum“, der von Seiten der Industrie vorgeschlagen wurde. Diese Vorschläge müssen nun konkretisiert werden.

Bedenklich sieht PlasticsEurope den fehlenden Fortschritt bei der Regulierung, die erforderlich ist, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen zu beschleunigen. Der effektivste Weg, diese Transformation zu beschleunigen, bestehe darin, Kunststoffabfälle als wertvolle Ressource zu betrachten. Das Abkommen solle sich jetzt auf Maßnahmen konzentrieren, die den Wert von Kunststoffabfällen steigern und die Nachfrage nach zirkulären Kunststoffen erhöhen, beispielsweise durch die Einführung von verbindlichen Rezyklateinsatzquoten auf nationaler Ebene in Branchen, die Kunststoffe verarbeiten.

PlasticsEurope Pressemitteilung vom 30.04.2024


Der WWF bedauert, dass die zentrale Frage, ob es verbindliche oder freiwillige Regeln geben soll, weiter offen ist. Für die Wirksamkeit seien weltweit verbindlich geltende Regeln entscheidend, die nicht nur auf Entsorgungsfragen abzielen, sondern auch die Herstellung- und Nutzungsphasen von Kunststoffprodukten umfassen. Für besonders problematische Plastikprodukte mit hohem Risiko, die Umwelt zu verschmutzen, und Risikochemikalien seien globale Verbote erforderlich.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke zeige Ihre Entschlossenheit. Sie habe eine Ministerkonferenz in Deutschland gemeinsam mit Ghana, Ecuador und Kanada ankündigte, um den Verhandlungen weiteren politischen Schub zu geben.

WWF Pressemitteilung vom 30.04.24


Greenpeace fordert eine verbindliche weltweite Reduktion der Plastikproduktion. Das Plastikabkommen müsse die weltweite Plastikproduktion bis 2040 um 75 Prozent verbindlich drosseln. Allerdings sei dies gefährdet, da allein 196 Lobbyisten der Kunststoff- und Fossil-Industrie registriert seien, mehr als alle Delegierten der EU-Mitgliedsstaaten zusammen.

Greenpaece Pressemitteilung vom 30.04.2024

3.05.2024
BB