Die Circular Economy hat zum Ziel, Produkt- und Materialkreisläufe zu schließen. Wie viel Verfahrenstechnik man dafür braucht, wo Forschungsbedarfe bestehen und welche Parallelen zwischen unterschiedlichen Stoffkreisläufen bestehen, zeigt das neue Statuspapier „Circular Economy – Die Perspektive von chemischer Verfahrenstechnik und Biotechnologie“ von der DECHEMA auf.
Unter den Autoren finden sich auch einige Norddeutsche wie u.a. aus der Leibniz Universität Hannover, den TUs aus Braunschweig und Clausthal sowie der RITTEC 8.0 Umwelttechnik GmbH aus Braunschweig.
Das jetzt erschienene Statuspapier betrachtet alle Aspekte der Circular Economy aus der Sicht der Verfahrenstechnik. Ziel ist es, technische Optionen für die Circular Economy aufzuzeigen und aus technisch-wissenschaftlicher Sicht zu bewerten. Dabei nähert sich das Papier der Circular Economy aus der Perspektive der technischen Herausforderungen unabhängig vom einzelnen Rohstoff- oder Produktkreislauf, um Forschungsbedarfe übergreifend darzustellen: So können Lösungs-/Fällungsverfahren zur Trennung und Reinigung sowohl metallischer Stoffgemische als auch organischer Polymere eingesetzt werden. In beiden Fällen wird viel Wasser benötigt, und es fallen stark salzhaltige Abwässer an – Herausforderungen, die unabhängig vom einzelnen Stoffkreislauf angegangen werden müssen.
Das Papier untersucht die verfahrenstechnischen Grundoperationen und benennt übergreifende Handlungsbedarfe sowie konkrete Lücken in Forschung und Entwicklung. Dabei wird deutlich, dass für die Umsetzung einer Circular Economy in verschiedensten Bereichen Forschungsbedarf besteht – selbst bei schon lange eingesetzten, vermeintlich ausgereiften verfahrenstechnischen Schritten.
Aber auch jenseits des einzelnen Trennverfahrens können Verfahrenstechnik und Biotechnologie neue Lösungen zur Verfügung stellen, beispielsweise in Form flexibler modularer Anlagenkonzepte oder moderner Analysemethoden. In übergreifenden Kapiteln werden zudem Fragen wie die Bewertung von Kreislaufschließung oder begleitende gesellschaftliche Prozesse angesprochen.
Das Statuspapier basiert auf einem umfangreichen Diskussionsprozess, der über die letzten Jahre sowohl in den DECHEMA- und DECHEMA/VDI-Gremien als auch anlässlich übergreifender Veranstaltungen organisiert wurde und an dem zahlreiche Expertinnen und Experten unterschiedlichster Fachrichtungen beteiligt waren.
Bild: DECHEMA Statuspapier
AK
19.7.24