Verringern von Kunststoffverpackungen und -abfällen

Um Kunststoffverpackungen und -abfälle entlang der Lebensmittelkette zu reduzieren, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwei weitere Projekte – COPPA und KompoPack.

In der Lebensmittelkette darf es keine Abstriche beim Gesundheitsschutz geben und die Qualität der Lebensmittel muss gewährleistet bleiben. Gesucht sind deshalb Innovationen, die dem Zielkonflikt zwischen Gesundheitsschutz und Umweltschutz gerechter werden.

COPPA

In dem Verbundprojekt COPPA wird eine digitale Plattform für eine Kreislaufwirtschaft von Verpackungskunststoffen aufgebaut. Dabei sollen Recycler, Wiederaufbereiter und Verarbeiter von Kunststoffen, Verpackungshersteller, Markenartikler und Lebensmitteleinzelhändler vernetzt werden. Ziel ist es, durch die Vernetzung die Bewegungen von Kunststoffen zu steuern und nachzuverfolgen, um dadurch sowohl eine Materialeinsparung als auch einen erhöhten Anteil recycelten Materials in Kunststoffverpackungen zu erreichen. Die Förderung beträgt rund 1,5 Millionen Euro.

An dem Verbundprojekt COPPA sind beteiligt: SKZ – KFE gGmbH (Würzburg), European EPC Competence Center GmbH (Köln), Forschungsinstitut für Rationalisierung e. V. (Aachen), GS1 Germany GmbH (Köln), Infosim GmbH & Co. KG (Würzburg), Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik (Troisdorf), Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH.

KompoPack

Das Vorhaben KompoPack der Firma traceless materials GmbH aus Hamburg entwickelt eine vollständig kompostierbare Folie aus einem Abfallprodukt der Lebensmittelproduktion. Die Folie soll im Anschluss an das Projekt industriell hergestellt werden. Das Projekt wird mit mehr als 467.000 Euro gefördert.

Förderprogramm

Das BEML fördert innovative Vorhaben, die Alternativen zu Kunststoffverpackungen entwickeln. Ziel ist es, die Verwendung von Kunststoffverpackungen für Lebensmittel zu reduzieren und zur Ressourcenschonung beizutragen – „Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen entlang der Lebensmittelkette im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung vom 19. November 2020“.

Förderfähige Projekte können sich wissenschaftlich, aber auch praxisorientiert mit Möglichkeiten zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen in der Lebensmittelkette befassen. Hierbei sollen Zielkonflikte, die sich aus der Funktionalität der Verpackung ergeben (z. B. Vermeidung von Qualitätsverlust, Verhinderung von Kontaminationen, Nutzung als Informationsträger) beachtet werden. Im Fokus der Vorhaben stehen die Entwicklung und Optimierung von Verpackungslösungen mit reduziertem Kunststoffeinsatz, die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen sowie die Akzeptanz bei Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Bisher haben fünf Verbundvorhaben und zwei Einzelvorhaben mit 24 Teilprojekten Förderbescheide erhalten. Die Gesamtfördersumme der bisher bewilligten Anträge beläuft sich auf 7,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden 14 Projektskizzen als förderwürdig eingestuft, deren Gesamtfördervolumen ca. 12,5 Millionen Euro beträgt.

Weitere Informationen zum Innovationsförderprogramm finden Sie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Pressemitteilung des BEML vom 23.11.2022

AK
28.11.22