Weniger Plastikmüll-Exporte

DESTATIS kommt mit der Auswertung der Position WA3915 „Abfälle, Schnitzel und Bruch von Kunststoff” der Außenhandelsstatistik zu dem Ergebnis: Im Jahr 2021 wurde 25 % weniger Plastikmüll aus Deutschland exportiert als im Vorjahr.

Da Deutschland auch Kunstabfälle in nennenswerter Menge eingeführt hat, liegt der Ausfuhrüberschuss von Plastikmüll nur noch bei 290.000 Tonnen. Deutschland bleibt der EU-weit größte Exporteur von Kunststoffabfällen.

Deutschland exportiert deutlich weniger Plastikmüll ins Ausland als noch vor wenigen Jahren. Im Jahr 2021 wurden gut 766 200 Tonnen Kunststoffabfälle aus Deutschland exportiert – das war ein Viertel weniger (-25,2 %) als im Jahr 2020. Im Zehn-Jahres-Vergleich haben sich die Exporte von Kunststoffmüll nahezu halbiert. Die größten Abnehmerstaaten waren zuletzt Niederlande, Türkei und Polen.

Die meisten Kunststoffabfälle wurden im Jahr 2021 in die Niederlande ausgeführt. 155 800 Tonnen beziehungsweise 20 % wurden in den europäischen Nachbarstaat exportiert, der mit dem Hafen in Rotterdam einen wichtigen Umschlagplatz für Seefracht besitzt. An zweiter Stelle folgte mit 107 600 Tonnen an Kunststoffabfällen die Türkei. 14 % aller Exporte gingen dorthin. Auf Platz 3 der Empfängerstaaten lag im vergangenen Jahr Polen mit 88 300 Tonnen und einem Anteil von 12 %.

Aus den Niederlanden stammten auch die meisten Kunststoffabfälle, die im Jahr 2021 nach Deutschland eingeführtwurden: Von den insgesamt 476 200 Tonnen importierten Kunststoffabfällen kamen 72 600 (15 %) aus den Niederlanden. An zweiter Stelle lag Polen mit 66 200 Tonnen (14 %), an dritter die Schweiz mit 60 400 Tonnen (13 %).

Im EU-Vergleich exportierte Deutschland im Jahr 2021 nach wie vor die größte Menge an Kunststoffabfällen, der Abstand zu anderen Staaten ist im Vergleich zu den Vorjahren jedoch geschrumpft. Auf Platz 2 der größten Exporteure von Kunststoffmüll folgten die Niederlande mit 643 500 Tonnen, auf Platz 3 Belgien mit einer Exportmenge von 447 300 Tonnen, danach Frankreich mit 341 600 Tonnen Kunststoffmüll.

Im Jahr 2020 sammelten die öffentlichen Entsorgungsbetriebe in Deutschland so viele gemischte Wertstoffe und gemischte Verpackungen ein wie noch nie seit Beginn der Erhebung über Haushaltsabfälle im Jahr 2004. Die Menge stieg gegenüber dem Jahr 2019 um 5,5 % auf 2,93 Millionen Tonnen. Darin enthalten sind Leichtverpackungen, wie beispielsweise Milchtüten, Shampoo- und Reinigungsmittelflaschen oder Joghurtbecher, aber auch Verpackungen aus Verbundmaterialien mit einem Kunststoffanteil. Verpackungen und Wertstoffe aus reinem Glas, Papier, Metall oder Holz werden gesondert ausgewiesen.

Darüber hinaus sammelten die öffentlichen Entsorgungsbetriebe 106 500 Tonnen reine, getrennt erfasste Kunststoffabfälle im Jahr 2020 ein. Das waren 6,3 % mehr als im Jahr 2019 und 132,0 % mehr als 2010. Der bisher höchste Wert wurde mit 133 800 Tonnen im Jahr 2017 verzeichnet.

 

Methodische Hinweise:

 

Die Ergebnisse aus der Erhebung der Haushaltsabfälle sind in GENESIS-Online (Tabelle 32121-0001) verfügbar. Unter die gemischten Wertstoffe, Verpackungen (inklusive Leichtverpackungen) und Verbunde fallen die Abfallschlüssel EAV-150105-U, EAV-15010601-U, EAV-15010602-U, EAV-20019901-U, (bis 2010: EAV-150105-U, EAV-150106-U) gemäß Europäischem Abfallverzeichnis. Die davon getrennt erfassten, reinen Kunststoffabfälle umfassen die beiden Abfallschlüssel EAV-150102-U und EAV-200139-U. Kunststoffe, die in der Restmülltonne entsorgt werden, können in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen werden. Auch Kunststoffe, die beispielsweise in Elektrogeräten oder Autos verbaut sind und entsorgt werden, werden als Bauteile aus den jeweiligen Bereichen ausgewiesen.

DESTATIS Pressemitteilung Nr. N 035 vom 7. Juni 2022 „2021 wurde 25 % weniger Plastikmüll exportiert als im Vorjahr“

 

AK
25.7.22