Fertigung einer CFK-Motorhaube in wenigen Minuten Dienstag, 09.10.2012
Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen hat zusammen mit dem Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen und namhaften Industriepartnern erstmalig ein aus Kohlenstofffasern gefertigtes Musterbauteil einer Ford Focus Motorhaube präsentiert.
Im Vergleich zur serientypischen Stahlmotorhaube ist das
Gewicht der CFK-Motorhaube um 60 % auf unter 5 kg reduziert.
Das Projekt wird vom Land NRW innerhalb des Projekts
Hightech.NRW „Karosserieaußenhautbauteile aus CFK für die
Großserienfertigung“ gefördert.
Ziel ist es, die
CFK-Motorhaube im Spaltimprägnierverfahren serientauglich zu
produzieren. Für die CFK-Motorhaube des Ford Focus wurden
die bisher gewonnenen Erkenntnisse auf die Dimension von 105
x 158 cm² übertragen. Die CFK-Motorhaube umfasst neben der
gekrümmten Bauteilkontur und Versteifungsstrukturen auch
Anbindungselemente für die Montage der Motorhaube.
Nach der Ermittlung der mechanischen Kennwerte aus dem
vorher ausgewählten Harz- und Halbzeugsystem wurde die
Motorhaube bezüglich Steifigkeits- und Crasheigenschaften am
IKA simulativ ausgelegt. Die tatsächlichen Eigenschaften der
Motorhaube wurden anhand von Steifigkeits- und
Crashprüfungen ermittelt. Die Testergebnisse bestätigen die
Endgeometrie des Bauteils.
Auf Basis dieser
Testergebnisse wird ein spezielles Werkzeug für die im
IKV-Technikum
installierte Spaltimprägnieranlage
konstruiert, das die automatisierte Fertigung in unter 15
Minuten
ermöglichen soll. Der Prozess wird bezüglich
Prozessgeschwindigkeit und Bauteiloberflächenqualität weiter
optimiert. Prototypen werden dann speziellen Tests
beispielsweise zum Kopfaufprallschutz oder zur
Temperaturbelastung unterzogen, die für eine Serienzulassung
erforderlich sind.
Foto: IKV - Prototyp einer CFK-Motorhaube
Erstellt am 09.10.2012