Alternativmethode zur Allergieauslösererkennung

REACH erfordert Tests auf hautsensibilisierende Wirkung, Tierversuche für Kosmetikrohstoffe sind jedoch seit März in der EU vollständig verboten.

Die  Promega Corp, Life Science Research- Unternehmen  in Madison, WI, USA mit Tochtergesellschaft Promega GmbH in Mannheim und BASF, Ludwigshafen, haben nun gemeinsam eine Alternativmethode zu Tierversuchen entwickelt, die das Allergiepotenzial von Substanzen zuverlässig anzeigen kann. Mit einer neu entwickelten Zelllinie kann die Reaktion von Hautzellen auf Allergie auslösende Stoffe jetzt im Reagenzglas nachgewiesen werden. Bei einer allergischen Hautreaktion laufen verschiedene biochemische Vorgänge ab. Dazu zählt die Bindung einer Substanz an ein hauteigenes Protein sowie eine dadurch ausgelöste Stressreaktion. Beides sind frühe und zuverlässige Indikatoren für ein mögliches Allergiepotenzial der Testsubstanz. Bei der neu entwickelten Zelllinie haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums der RWTH Aachen ein Reportergenkonstrukt von Promega so modifiziert, dass Stressreaktionen an ein Lichtsignal gekoppelt werden. Dieses Genkonstrukt wurde dann stabil in eine humane Hautzelllinie eingebaut. Die  Luciferase-Vektoren von Promega übersetzen zelluläre Veränderungen in ein lumineszentes Signal. So lassen sich Stressreaktionen in Hautzellen einfach mit Luciferase-Assay-Systemen nachweisen. Bei der BASF wurde die neue Zelllinie umfangreich getestet und eine standardisierte Methode entwickelt, mit der das Allergiepotenzial einer Substanz zuverlässig geprüft werden kann. Bisher musste die hautsensibilisierende Wirkung von Substanzen mit Hilfe von Tierversuchen ermittelt werden. Die Entwicklung der Methode zum jetzigen Zeitpunkt ist besonders wichtig, da nach der REACH-Verordnung bis 2018 einige tausend Stoffe auf ihre hautsensibilisierende Wirkung geprüft werden müssen.Die Alternativmethode wurde der Europäischen Kommission (European Center for the Validation of Alternative Methods, ECVAM) vorgelegt. Hier wird geprüft, ob sie als Standardmethode für die Sicherheitsforschung in Europa anerkannt werden kann.

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