Autoreifen aus Löwenzahn?

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) fördert über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) ein Vorhaben zur Nutzung von Kaukasischem Löwenzahn, der als Alternative zum bisherigen Naturkautschuk-Lieferanten, dem Kautschukbaum, dienen soll.

Der Kaukasische Löwenzahn könnte eine künftige Kautschukquelle für die Reifenindustrie werden. Ein Forscherverbund aus sechs Partnern unter Koordination der Aeskulap GmbH erarbeitet seit diesem Frühjahr die methodischen Grundlagen eines Zuchtprogramms für den Kaukasischen oder Russischen Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz). Die Pflanze, bislang nur als Wildform existierend, produziert in der Wurzel unter anderem Naturkautschuk und ist deshalb eine Alternativen zum bisherigen Naturkautschuk-Lieferanten, dem Kautschukbaum Hevea brasiliensis.Der kaukasische Löwenzahn kann in weiten Teilen Europas auch auf weniger fruchtbaren Böden angebaut werden. Soll dies in kommerziellem Umfang geschehen, muss die bislang nur als Wildform in zahlreichen Varietäten existierende Pflanze jedoch züchterisch bearbeitet werden. Vor allem gilt es, die Erträge zu steigern.Auf dem Programm des jetzt gestarteten Forschungsvorhabens steht zunächst die Anpassung bereits existierender biotechnologischer Zuchtmethoden auf den Löwenzahn. Daneben wollen die Forscher Saatgut im Kilogramm-Bereich gewinnen. Die Continental Reifen AG, Industriepartner des Verbundes, plant Tests erster Naturkautschukproben.