Biegsame, leitfähige Beschichtungen

Displays von Handys und Pods sind starr. Es besteht ein Wunsch nach flexiblen Systemen.

Welche Eigenschaften geeignete Beschichtungen dafür haben können, demonstriert das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien, Saarbrücken. mit neuen Nanopartikel-Tinten, die über einfache Verfahren direkt auf dünne Kunststofffolien aufgedruckt werden können. Per Tiefdruck bilden sich so durchsichtige Bahnen und Strukturen aus, die auch dann noch elektrisch leitend sind, wenn die Folien verformt werden. Zur Herstellung der Nanopartikel-Tinten mischen die Forscher sogenannte transparente, leitfähige nanopartikuläre Oxide (TCO) mit einem Lösungsmittel und einem speziellen Binder. Dabei erfüllt der Binder mehrere Aufgaben: Er bewirkt nicht nur ein gutes Anhaften der TCO-Nanopartikel auf der Folie; er erhöht auch die Biegsamkeit der TCO-Beschichtung: So bleibt die Leitfähigkeit  beim Verbiegen der Folien erhalten. Mit einer Druckplatte lässt sich die Tinte dann direkt per Tiefdruck auf die Folie aufbringen. Funktionsfähig ist die Beschichtung, nachdem sie bei 150 °C mithilfe von UV-Licht aushärtet. Mit den durchsichtigen, elektronischen Tinten ließen sich Leiterbahnen problemlos sogar im Großformat über das klassische Rolle-zu-Rolle Verfahren herstellen. Die ersten Versuche am INM dazu sind vielversprechend. Die Forscher sind sich einig, dass durch die Verwendung von strukturierten Walzen zukünftig auch große, strukturierte, leitfähige Flächen kostengünstig mit hohem Durchsatz gedruckt werden können. Üblicherweise werden leitfähige Beschichtungen mit TCO´s über Hochvakuum Techniken aufgebracht.   Vom 28. bis 30. Januar präsentierten die Forscher des INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien dieses und weitere Ergebnisse auf der nano tech 2015 in Tokio, Japan. Bild: INM Saarbrücken – Leitfähige, tiefziehbare Beschichtung

Erstellt am 15.2.2015