Biomasse – Pfeiler der Energiewende

Biomasse hat in der Schweiz ein großes Potenzial für die zukünftige Wärme-, Strom- und Treibstoffproduktion, das bei weitem noch nicht ausgeschöpft wird.


Denn die aus Holz, Hofdünger und Abfall gewonnene Energie lässt sich speichern und in Zeiten ohne Sonneneinstrahlung oder Wind einsetzen. Forschende der

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
haben nun erstmals umfassend abgeschätzt, wie groß das Potenzial für Energie aus Biomasse in der Schweiz ist.
Bisher war nicht bekannt, wie viel von jedem Biomassetyp es in der Schweiz gibt und wie viel davon sich nachhaltig zur Energiegewinnung nutzen lässt. Dies herauszufinden war ein wichtiges Ziel eines Forschungsprojektes.Die Forschungsergebnisse ergaben, dass jährlich in der Biomasse schweizweit maximal 209 Petajoule (PJ) Primärenergie verfügbar sind, zum größten Teil im Waldholz sowie im Hofdünger. Diese theoretisch verfügbare Menge entspricht umgerechnet etwa dem Energieinhalt von 4.8 Millionen Tonnen Rohöl oder rund 19 % des totalen Energie‐Bruttoverbrauchs der Schweiz. Von den 209 PJ sind aber nur 97 PJ nachhaltig, also umweltverträglich und kostengünstig verfügbar. Denn einzelne Biomassen wie Wald- und Flurholz lassen sich nur zu hohen Kosten bereitstellen. Andere Biomassen wie der Hofdünger lassen sich derzeit nicht überall wirtschaftlich in Energie umwandeln, vor allem weil auf vielen Bauernhöfen nur sehr kleine Mengen anfallen.Die bereits heute energetisch genutzte Biomassemenge beträgt etwa 53 PJ pro Jahr. Den Ergebnissen zufolge ließen sich nachhaltig weitere 44 PJ aus Biomasse für energetische Zwecke nutzen, vor allem Hofdünger (+24 PJ), aber auch vom derzeit schon intensiv genutzten Waldenergieholz (+9 PJ). Hingegen werden die organischen Anteile im Kehricht abnehmen, weil sie zunehmend als Grüngut gesammelt werden. Über alle Biomassekategorien gerechnet ließe sich in der Schweiz ungefähr doppelt so viel Biomasse nutzen wie derzeit vor allem zur Produktion von Wärme und Strom verwendet wird. Das würde umgerechnet zwar „nur“ ca. 9% des Schweizer Energiebruttoverbrauchs entsprechen;  Foto: Vanessa Burg / WSL – Im durchschnittlichen Schweizer Kehrichtsack ist immer noch rund ein Drittel vergärbare Biomasse enthalten. 

AK5.9.17