Brennstoffzelle für zu Hause

Um der Brennstoffzelle zum Marktdurchbruch zu verhelfen, haben das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme zusammen mit dem Heizungshersteller Vaillant ein einfaches Gerät für den Hausgebrauch entwickelt.

In einem Brennstoffzellenstapel, in der die einzelne Zelle etwa die Größe einer CD hat, wird Erdgas direkt in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Ihr Wirkungsgrad ist um ein Vielfaches höher als bei Verbrennungsmaschinen, wie zum Beispiel dem Automotor. Die Forscher des IKTS verantworteten insbesondere den Bau der Prototypen, die Auslegung des Gesamtsystems, die Gestaltung der Keramikbauteile sowie die Entwicklung des Reformers und des Nachbrenners. Aktuell werden die Geräte in Privathaushalten im Praxistest »Callux« getestet.Sie sind ähnlich kompakt wie klassische Gasheizgeräte, die nur Wärme erzeugen. Mit einer Leistung von einem Kilowatt decken sie den mittleren Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts ab. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur BMVI fördert Callux. Derzeit werden im europäischen Demonstrationsprojekt »ene.field« etwa 150 weitere Geräte in mehreren Europäischen Ländern installiert. Dazu hat Vaillant Anfang 2014 die Produktion einer Kleinserie gestartet. Parallel zum Praxistest arbeiten die beiden Partner bereits an neuen Modellen.  Das Minikraftwerk für den Hausgebrauch basiert auf einer Festoxidbrennstoffzelle (engl. solid fuel cell, SOFC), die  bis zu 850 Grad erreicht. Wenn das Brennstoffzellen-Heizgerät an das Erdgasnetz angeschlossen ist, wandelt ein Reformer das Erdgas zunächst in ein wasserstoffreiches Gas um. Dieses reagiert dann im Stack mit dem Sauerstoff der Luft in einer geräuschlosen »kalten Verbrennung «. Dabei entstehen Strom und Wärme.

Erstellt am 23.6.2014