CO2 zu Kunststoff
Bayer MaterialScience verzeichnet neue Erfolge bei der Erforschung von Kohlendioxid als neuem Rohstoff in der Kunststoff-Herstellung.
Bayer MaterialScience ist es im Labor gelungen, durch Einbau von CO2 noch einmal deutlich mehr Erdöl auf der Ebene von Vorprodukten einzusparen. Bereits auf dem Weg zur wirtschaftlichen Nutzung ist eine Technik, mit Hilfe von CO2 eine zentrale Komponente für Schaumstoff (Polyurethan) zu produzieren. In dieser Chemikalie liegt der Anteil an Erdöl bei 80 Prozent. Bei anderen Kunststoffen kann der Erdöl-Gehalt auf nur noch 60 Prozent zu verringert werden.In dem neuen Verfahren wird Kohlendioxid doppelt genutzt. Zum einen wird CO2 direkt in ein neuartiges Vorprodukt (Polyoxymethylen-Polycarbonat-Polyol) eingebaut. Dadurch werden hier 20 Prozent Erdöl ersetzt. Zum anderen kommt das CO2 indirekt ins Spiel: Damit lässt sich eine Chemikalie herstellen, die dann wiederum in das Vorprodukt einfließt und für die Einsparung von weiteren 20 Prozent Erdöl sorgt. Gleichzeitig wird die Zahl der Kunststoffe größer, die sich durch Nutzung von CO2 gewinnen lassen. So können auch thermoplastische Polyurethane, Folien und Gießelastomere auf diese Weise hergestellt werden. In Laborversuchen konnten die Forscher bereits zeigen, dass die Herstellung grundsätzlich funktioniert. Bis zu einer kommerziellen Umsetzung ist es allerdings noch ein längerer Weg.Unterstützt wird Dream Polymers vom Bundesforschungsministerium. Auch externe Einrichtungen wie das CAT Catalytic Center in Aachen, das Leibnitz-Institut für Katalyse in Rostock und das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal bei Karlsruhe sind beteiligt.Bild: Bayer – Bayer – Kreuz in LeverkusenErstellt am 16.9.2014