Daten über Landnutzung für Biokunststoffe

Der Verband European Bioplastics, Berlin, veröffentlichte Daten über die Landnutzung für Biokunststoffe basierend auf Daten der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) und Berechnungen des Institutes für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB, Universität Hannover).

Danach werden weniger als 0,006 Prozent der weltweiten Landwirtschaftsfläche von 5 Milliarden Hektar derzeit benötigt, um genügend Biomasse für die Produktion von Biokunststoffen anzubauen.Eine stetig wachsende Weltbevölkerung und der damit einhergehend steigende Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln führen dazu, dass die Nutzung von Biomasse für nahrungsfremde Anwendungen häufig kontrovers diskutiert wird. Die neue Broschüre von European Bioplastics bietet neue Daten zur Landnutzung für Biokunststoffe und wirbt für eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Rund 37 Prozent der weltweiten Landwirtschaftsfläche von 13,4 Milliarden Hektar werden heutzutage für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Dies beinhaltet Weideland (70 Prozent) sowie Ackerland (30 Prozent). Die 30 Prozent des Ackerlandes werden weiter aufgeteilt in Flächen für den überwiegenden Anbau von Nahrungsmittel und Futtermitteln (27 Prozent), Pflanzen für die Herstellung von Materialien (2 Prozent, ca. 100 Millionen Hektar, beinhaltet auch die Fläche für Biokunststoffe), und Pflanzen für Biotreibstoffe (1 Prozent, ca. 55 Millionen Hektar). Minimaler Bruchteil der Landfläche wird für Biokunststoffe genutzt.Laut Marktdaten von European Bioplastics beliefen sich 2011 die weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe auf rund 1,2 Millionen Tonnen. Um diese Menge an Biokunststoff  zu produzieren ist derzeit eine Fläche von etwa 300.000 Hektar für den Anbau von Rohstoffen notwendig. Gemessen an der weltweit genutzten Landwirtschaftsfläche von 5 Milliarden Hektar, sind dies lediglich 0,006 Prozent.  Effizienzsteigerung beim Anbau von Rohstoffen und die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Technologien wird gemäß European Bioplastics künftig dazu beitragen, die Landnutzung für Nahrungs- und Futtermittel, sowie Biokunststoffen im Gleichgewicht zu halten. Verlässliche und unabhängige Zertifizierungssysteme befinden sich derzeit in der Entstehung und werden ebenfalls zu diesem Ziel beitragen.

Erstellt am 18.6.2013