Dauerbeständig bis 200 °C

Neues System zur Hochtemperaturstabilisierung von Durethan

LANXESS, Köln, hat  ein neues System zur korrosionsfreien Hitzestabilisierung von Polyamiden der Marke Durethan entwickelt. Es  erhöht die Dauergebrauchstemperaturen von Polyamid 6 und 66 um etwa 60 °C auf rund 200 °C. Die Hitzestabilisierung beruht auf einem organischen Additivsystem, das metall- und halogenidfrei ist. Dank der metall- und salzfreien Stabilisierung tritt keine Kontaktkorrosion auf. Die damit ausgestatteten Materialvarianten von Durethan eignen sich besonders zur Fertigung von thermisch hochbelasteten Kunststoffteilen, die in direktem Kontakt mit Metallkomponenten stehen. Es zielt vor allem auf Anwendungen in der Elektrik und Elektronik sowie unter der Motorhaube, speziell im Ölkreislauf. Erste Werkstoffe mit der neuen Stabilisierung sind zwei mit 30 Prozent Kurzglasfasern verstärkte Polyamid 6- und 66-Typen, die künftig unter dem Namen Durethan BKV 30 XTS3 beziehungsweise AKV 30 XTS3 vermarktet werden sollen.


Selbst nach 2.000 Stunden Lagerung bei 200 °C kann für den Polyamid 6-Typ keine Abnahme der Bruchspannung festgestellt werden und für den Polyamid 66-Typ lässt sie nur um 15 Prozent nach. Die Bruchdehnung liegt unter diesen Bedingungen noch immer über zwei Prozent (Polyamid 6) beziehungsweise 1,8 Prozent (Polyamid 66). Zum Vergleich: Die Bruchspannung vergleichbarer Polyamid 6-Typen mit marktüblicher, kupferfreier Hitzestabilisierung fällt bei gleichen Bedingungen auf rund 50 Prozent. Im Fall entsprechender Polyamid 66-Typen wird eine Abnahme der Bruchspannung auf 50 Prozent des Ausgangswertes bereits nach 1.000 Stunden beobachtet.


Die mechanischen Eigenschaften beider Polyamide bleiben von der Hitzestabilisierung weitgehend unbeeinflusst.




29.10.2015
KK