DIC Corporation kommt nach Europa

Die DIC Corporation, nach eigenen Angaben weltweit führende Erzeuger von Compounds auf Basis von Polyphenylsulfid (PPS), investiert in eine Produktionststätte in Wien und unterzeichnet einen Vertrag mit Solvay.

Das Werk mit einer Kapazität von zunächst 6.000 jato soll 2012 fertiggestellt werden. Man verfüge über ausreichend Platzreserve, um die Kapazität mittelfristig auf 10.000 jato aufstocken zu können, so DIC.


Kurz vor der Ankündigung unterzeichnete das japanische Unternehmen einen Vertrag zum Erwerb der PPS-Compoundlinie „Primef“ von Solvay (Brüssel / Belgien; www.solvay.com). Bisher belieferte DIC die Belgier mit Roh-PPS, dass von Solvay dann compoundiert wurde. DIC übernimmt die Marke, Rezepturen und Kunden, jedoch keine Anlagen und Mitarbeiter.


Das Hochtemperaturmaterial PPS wird in zahlreichen Anwendungen genutzt, vor allem aber im Automobilbau sowie E&E. Den Bedarf in Europa schätzt DIC auf rund 15.000 t jährlich, das Wachstum auf 6 bis 8 Prozent p.a. Weltweit dürfte die Nachfrage bei 73.000 t pro Jahr liegen. DIC betreibt zwei PPS-Anlagen in Asien. Etwa 18 Prozent des Umsatzes von 7,35 Mrd EUR im Geschäftsjahr 2010/2011 (31.3.) erwirtschaftete DIC im Segment „Chemical Solution Materials“, zu denen Farbmasterbatches, Mehrschichtfolien, diverse Endprodukte wie Paletten und Behälter sowie auch die PPS-Compounds gehören. Das operative Ergebnis lag bei 64 Mio EUR. „Synthetic Resins“, zu denen vornehmlich Harze auf Epoxid-, Polyester- und Phenolbasis gehören, steuerte ebensoviel Umsatz bei. Das operative Ergebnis betrug dagegen gut doppelt so viel wie bei den Chemical Solutions. Der Rest des Umsatzes verteilt sich auf das einstige Stammgeschäft der vormaligen Dainippon Ink Corporation mit Druckfarben, die noch immer rund die Hälfte des Erlöses ausmachen, sowie grafische Materialien.