Gassensoren spüren Schadstoff-Moleküle auf

Techniker der Saar-Universität haben kostengünstige Sensorsysteme entwickelt, die kleinste Spuren von Gasen, zum Beispiel von Luftschadstoffen, zuverlässig aufspüren können.

Problematisch sind vor allem die flüchtigen organischen Verbindungen, die aus Möbeln, Teppichböden, Wandfarben oder Lacken ausdünsten. Die Forschungsergebnisse setzen die Ingenieure  und die Firma 3S GmbH in Praxis-Anwendungen um: Derzeit bringen Sie ein Sensorsystem zur Marktreife, das ermöglicht, Gebäude automatisch zu lüften, wenn die Schadstoffkonzentration zu hoch ist. In zwei Projekten entwickeln die Forscher ihre Technik hierbei mit internationalen Partnern weiter, gefördert von EU und Bundesforschungsministerium.  Dadurch, dass das Sensorsystem gezieltes Lüften möglich macht, kann der Energieverbrauch von Gebäuden nach den Erkenntnissen der Forscher halbiert werden.  

Die Sensoren erfassen alle Arten von Gasen – von Kohlenmonoxid bis hin zu organischen Verbindungen – unterscheiden diese und bestimmen ihre Konzentrationen. Zum Einsatz kommen Halbleiter-Gassensoren auf Metalloxid-Basis und so genannte gassensitive Feldeffektsensoren. Die Sensoren sammeln hierzu über einen bestimmten Zeitraum Moleküle und messen anschließend deren Menge.

Im Projekt
„SensIndoor“, das ein Gesamt-Volumen von 4,6 Millionen Euro hat, sind beteiligt Forschungsinstitute und industrielle Partner aus Schweden (Universität Linköping und Sensic AB), Finnland (Universität Oulu und Picodeon LTD OY), der Schweiz (SGX Sensortech SA), Frankreich (SARL Nanosense) und Deutschland (Saar-Uni, Fraunhofer-Institut für chemische Technologien, 3S GmbH und Eurice GmbH). Die EU fördert das Projekt im siebten Forschungsrahmenprogramm mit 3,4 Millionen Euro, rund eine Million fließt ins Saarland.

Erstellt am 21.4.2014