Gewichtseinsparung durch TPE

Fahrradgewicht durch Weglassen reduzieren.

„Was nicht dran ist, wiegt auch nichts. Und man muss es nicht bezahlen“, so Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad des ADFC in Bezug auf die Möglichkeiten, das Fahrradgewicht zu reduzieren. Leichtbau durch Weglassen quasi. Was so profan im Zusammenhang mit dem Gewicht von Fahrrädern klingt, etabliert sich immer mehr als Trend in der gesamten Konsumgüterbranche wie auch in anderen Industrien. Es geht um die drängende Aufgabenstellung der Gewichtseinsparung bei gleichbleibender oder verbesserter Performance. Ein bestimmender Faktor ist hierbei die Auswahl der passenden Werkstoffe und die optimale Abstimmung dieser aufeinander. Die Vorteile für alle Glieder der Wertschöpfungskette liegen auf der Hand: Die Steigerung der Materialeffizienz ist ein unmittelbarer Kostenvorteil. Gewichtsreduktion wiederum vermindert Transportkosten und Umweltbelastungen und steigert den Wettbewerbsvorteil. Die Suche nach unnötigem Gewicht und die Möglichkeiten der Eliminierung treibt die Industrien bereits seit vielen Jahren an. Airlines beispielsweise reglementieren das Kabinengewicht. Waren Flugreisen ursprünglich ein Luxusgut, weil das Gewicht der Zuladung eine untergeordnete Rolle spielte, änderte sich dies Ende der 60er, Anfang der 70er-Jahre dramatisch, denn jetzt standen Geschwindigkeit und Effizienz im Fokus. Einerseits wurde die Passagierkabine zu einer schlanken Röhre, in der für die Anordnung der Sitze wenig Spielraum blieb. Und auch deren Gewicht stand zur Diskussion. Andererseits müssen sich nun auch verstärkt die Konsumgüterhersteller auf restriktive Gewichtsbeschränkungen einstellen. Gepäckhersteller zum Beispiel, denn die erlaubten Abmessungen und das Gewicht des Kabinengepäcks ebenso wie das des aufgegebenen Gepäcks schrumpfen immer weiter und das macht es notwenig immer mehr „Leichtgewichte“ anzubieten.Eine ganz große Rolle spielt die Gewichtsersparnis auch beim Sport. Ob nun Profi- oder Freizeitsportler, ob Weltmeisterschaften und Olympische Spiele oder Hobby – man wünscht sich Sportausrüstung und –artikel, die weniger wiegen, nicht zuletzt, um bessere Wettkampfergebnisse oder einfach nur bessere persönliche Performance zu erzielen. Jedes Gramm zählt. Auch Olympia 2018 hat einmal mehr gezeigt, dass die Optimierung des Materials des jeweiligen Sportgeräts mit entscheidend für die bessere Leistung und den Sprung aufs Treppchen gewesen sein könnte. Wie man Gewicht sparen und gleichzeitig die Performance steigern kann, zeigen die transluzenten SOFT EST.® TPE, die eine sehr geringe Dichte von 0,89 g/cm³ aufweisen und damit deutlich unter anderen weichelastischen Kunststoffen wie etwa Weich PVC (ca. 1,2 g/cm³ – 1,35 g/cm³) oder TPU(ca. 1,2 g/cm³) liegen. Am Beispiel von Fahrradgriffen, die häufig aus weichelastischem Kunststoff hergestellt werden, sei hier erläutert, welche Auswirkungen dies hat. Durch die geringe Dichte des TPE-Materials wird z.B. ein gewöhnlicher Lock-On-Fahrradgriff, wie man ihn zahlreich im Markt findet, rund 31 Gramm leichter als bei Verwendung von Weich PVC oder TPU. Nur einmal so als Rechenbeispiel: Bei 73 Millionen Fahrrädern (Fahrradbestand 2016 in Deutschland) würde dies eine Gesamteinsprung von rund 4.500 Kilo-Tonnen Material bedeuten, wenn alle Fahrradgriffe aus diesem TPE-Werkstoff gefertigt werden würden.Die SOFT EST.®-TPE können aber noch mehr. So wird zum Beispiel dem Fahrradfahrer durch die besonders ergonomische Griffgestaltung der Fahrradgriffe – um bei diesem Beispiel zu bleiben – das Fahrradfahren sehr angenehm gemacht. Durch bessere Mechanik, höhere Elastizität und Zugfestigkeit bieten sie weitere Vorteile gegenüber anderen weichelastischen Kunststoffen. Darüber hinaus lassen sich die transluzenten TPE besser einfärben, als naturfarbene, und auch leicht durchscheinende Stellen sind im Vergleich zu naturfarbenen, die nur gedeckte Farben erlauben, möglich. Wurden früher zur Gewichtsreduktion in einigen Industrien viele Metalle durch leichtere technische Kunststoffe ersetzt, werden nunmehr Kunststoffe durch andere, noch leichtere Kunststoffe substituiert. TPE als Werkstoff zwischen Kautschuk und Thermoplast ist hier besonders gefragt. Die Compounds sind leichter, kostengünstiger und effizienter zu verarbeiten. An ihren chemischen und mechanischen Eigenschaften wird weiter gefeilt, u.a., um Bauteilgewichte noch weiter zu reduzieren. Daran arbeitet auch ACTEGA DS. Bild: Actega – TPE

AK
6.3.18