Hybride Polymere

Evonik will die Produktion von Verbundwerkstoffen massentauglicher machen

In Zusammenarbeit mit dem KIT (Karlsruher Institut für Technologie) hat Evonik eine neue Klasse von Composites entwickelt, die die positiven Eigenschaften von Thermo- und Duroplasten in sich vereinigt. Composites aus Duroplasten verfügen über exzellente mechanische Eigenschaften, sind jedoch nach der Durchhärtung der Polymermatrix nicht wieder verformbar. Composites aus Thermoplasten lassen sich bei erhöhter Temperatur zwar weiterverarbeiten, allerdings liegt die mechanische Festigkeit in der Regel unter der von vernetzten Polymeren (Duroplasten). Die von Evonik entwickelte Technik basiert auf reversiblen Diels-Alder Reaktionen von speziell vernetzten Polymeren. Bei höheren Temperaturen lösen sich Bindungen auf, die Vernetzung wird aufgehoben und die Matrix des Composites somit fließfähig und verformbar. Beim Abkühlen bauen sich die chemischen Bindungen gemäß der Diels-Alder-Reaktion wieder auf und die ursprüngliche Matrix aus vernetztem Polymer mit den vorteilhaften mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs bildet sich wieder aus. Die Werkstoffeigenschaften des Composites werden auch bei mehrmaligem Anwenden eines solchen Verarbeitungs-Zyklus von Erhitzen und Abkühlen nicht abgebaut. Von einer solchen Technik werden deutlich geringere Herstellungs- und Verarbeitungskosten von Verbundwerkstoffen erwartet. Evonik /Marl hat bereits Prototypen solcher Materialien hergestellt und erwartet ihre Marktreife in 2018.     Quelle: K-Zeitung

Erstellt am 4. Juni 2015
GJ